Fleischbällchen - rundum beliebt
Hacktätschli, Frikadelle, Cevapcici, Kofta, Meatball: Hackfleischbällchen sind rund um den Erdball beliebt. Ihre Vielfalt widerspiegelt sich nicht nur in den vielen Namen, sondern auch in der Form und in der Zubereitung. Ob als Kügeli, als Hamburger oder Spiessli, ob gebraten oder frittiert, ob mit Sauce oder nur mit Ketchup: Sie schmecken bei jeder Gelegenheit.
Hackfleischbällchen: Viele Namen, viele Varianten
Nicht nur bei uns stehen die Hacktätschli weit oben auf der Liste der Lieblingsgerichte. Auch in unseren Nachbarländern werden sie gerne gegessen.
Frikadelle, Bulette, Fleischpflanzerl, Hackhuller oder Klops: In Deutschland sind die geschmackvollen Fleischbällchen so beliebt, dass fast jede Region einen eigenen Namen für sie hat.
Besonders bekannt ist die schwedische Variante. Was wäre der IKEA-Besuch ohne die obligatorische Portion Köttbullar? Mit frischen Pommes frites, Preiselbeerkompott und einer rahmigen Bratensauce werden die Fleischbällchen dort serviert.
Die Dänen lieben dagegen ihre Frikadeller frittiert auf einem Stück Roggenbrot mit Gurkensalat.
In den Balkanländern und in der Türkei schwärmt man für Cevapcici bzw. Köfte.
Fleischbällchen-Rezepte
Weit gereist: von den USA bis nach China
Die leckeren Fleischbällchen sind weit herumgekommen. Spaghetti mit Meatballs in Tomatensauce sind in einem italienisch angehauchten Restaurant in den USA etwa so populär wie bei uns Schnitzel mit Pommes frites. Wer nur eine kurze Mittagspause hat, holt sich um die Ecke schnell ein Meatball-Sandwich.
Zwischen dem nördlichen Afrika und dem indischen Subkontinent kennt man unzählige Varianten der Kofta oder Köfte. Sie werden vorwiegend mit Lammfleisch, aber auch mit Gemüse oder Fisch zubereitet.
Zu den indischen Hackfleischbällchen wird eine Joghurtsauce serviert. Gegessen werden sie auf Fladenbrot oder Reis.
In China zieht man eine grössere Variante vor. Die Löwenköpfe aus Schweinefleisch werden zu Kugeln geformt und zusammen mit Chinakohl gekocht, der dann wie eine Löwenmähne um den Fleischball drapiert wird.
In Indonesien schwimmen die Bakso aus gehacktem Poulet- oder Rindfleisch in einer Nudelsuppe mit Gemüse.
Aus der Pfanne oder aus dem Ofen
Die beiden beliebtesten Zubereitungsarten sind das Braten und das Frittieren. Dabei kann das Fleisch die typischen Röstaromen entwickeln, was es besonders schmackhaft macht.
Wer lieber weniger Fett verwendet, kann die Bällchen im Ofen oder auf dem Grill zubereiten. Auf einen Holzspiess gesteckt, fallen sie auch sicher nicht zwischen die Stäbe.
Im Römertopf oder in der Tajine, dem traditionellen marokkanischen Tontopf, lassen sich die Fleischkugeln wunderbar in der Sauce mitschmoren.
In der asiatischen Küche werden die Bällchen bevorzugt im Dampf gegart oder in der Suppe mitgekocht.
Von Ajvar bis Tzatziki: die passende Sauce
Hackbällchen schmecken sowohl heiss als auch kalt, und sie benötigen auch nicht unbedingt eine Sauce als Begleitung. Ein Klacks Ketchup genügt! Aber auch Senf, eine Tartar- oder Currysauce wird traditionellerweise dazu gegessen.
Auf dem Balkan gehört zu den Cevapcici unbedingt Ajvar, ein würziges Peperonimus.
Die Griechinnen und Griechen dippen ihre Keftedes in Tzatziki, eine Joghurtsauce mit Gurken.
Im arabischen Raum kennt man eine ähnliche Sauce, die Gurke wird aber mit Minze ersetzt.
Als warme Sauce wird je nach Vorliebe eine Bratensauce, evtl. verfeinert mit Rotwein, Pilzen oder Rahm, eine Preiselbeersauce (Skandinavien) oder eine Tomatensauce serviert. Vor allem in südlichen Ländern wie Spanien und Italien sowie in den USA ist diese klar die Nummer eins.
Für die gehobene Tafel und fürs Picknick
Königsberger Klopse
Die Fleischklösse werden in Bouillon gekocht und mit einer rahmigen Kapernsauce aufgetischt. Dazu gehören Salzkartoffeln und gekochte Randen (oder Rote Bete, wie die Deutschen lieber sagen). Königsberger Klopse entstammen ursprünglich der gehobenen Küche, sind also sozusagen eine Edelvariante der gemeinen Frikadellen.
Scotch Eggs
Die Fleischbällchen aus Grossbritannien mit dem interessanten Innenleben sind ein beliebtes Picknick-Gericht. In ihrer Mitte versteckt sich ein gekochtes Ei, das Hackfleisch wird von einer knusprigen Panadenschicht umhüllt. In den Niederlanden und in Belgien heissen die Scotch Eggs Eierbal oder Vogelnestje.
Hackfleisch aufbewahren
Gehacktes Fleisch sollte möglichst rasch verarbeitet werden, da es sehr schnell verdirbt. Beachte diese Regeln für die Aufbewahrung:
In Metzgerpapier
In Metzgerpapier verpacktes Hackfleisch im Kühlschrank an der kältesten Stelle aufbewahren (2–5 Grad, direkt über dem Gemüsefach).
Haltbarkeit: nicht länger als 1 Tag.
Vakuumverpacktes verpacktes Hackfleisch
Vakuumverpacktes oder unter Schutzatmosphäre verpacktes Hackfleisch (erkennbar am aufgeblasenen Beutel) ist im Kühlschrank gemäss Datum 2–3 Tage haltbar.
Tiefgefrorenes Hackfleisch
Im Tiefkühler in Gefrierbeuteln verpackt, ist Hackfleisch je nach Fleischsorte 2–6 Monate haltbar.
Je magerer das Fleisch, desto länger lässt es sich tiefkühlen. Für die Aufbewahrung im Tiefkühler ist das Vakuumieren besonders empfehlenswert, da das Fleisch so nicht austrocknen kann.
Auftauen: in der Verpackung im Kühlschrank.