Fleischsuppen: und jetzt etwas Warmes!
Löffle dich gesund und glücklich! Mit diesen währschaften Fleischsuppen kommst du warm, satt und zufrieden durch den Winter, gut versorgt mit allem, was du brauchst. Die Zubereitung ist einfach, und während es im Topf blubbert, bleibt Zeit, die Seele baumeln zu lassen. Wenn dazu noch ein Feuer im Cheminée knistert, kannst du entspannende Momente fern vom Alltagsstress so richtig geniessen .
Suppen-Power vom Bauer
Mit einem Korb voller Saisongemüse, ein paar Liter Wasser, Salz und einem Lorbeerblatt hat man bereits alle Zutaten, die es braucht für eine wunderbare, vitaminreiche Gemüsesuppe, Basis vieler Fleischsuppen. Noch ein paar Kräuter, fertig ist der leichte Genuss. Im Januar muss es aber etwas deftiger sein, da hat man gern noch etwas Währschafteres in der Suppe: Ein Stück Siedfleisch, ein Tafelspitz, Fleischkügeli, Leberknödel, ein paar Würstli oder nur schon ein paar angebratene Speckwürfeli verleihen der Suppe die richtige Chuscht.
Die klaren Fleischsuppen sind übrigens ein gesunder und leichter Genuss, vor allem, wenn mageres Fleisch verwendet wird: Die viele Flüssigkeit füllt den Magen und verleiht ein Gefühl von Sattheit. Das Gemüse steuert Nahrungsfasern, viele Vitamine und Mineralstoffe bei. Überdies sättigen Kartoffeln, Getreide, Teigwaren oder Hülsenfrüchte und bringen das Gehirn in Schwung. Und schliesslich versorgt das Fleisch den Körper mit wertvollem Protein. Viele gute Gründe, diesen gesunden Genuss im Winter des Öftern auf den Menüplan zu setzen.
Neue Ehre für das Suppenhuhn
Etwas in Vergessenheit geraten ist das gute, alte Suppenhuhn (Zubereitung siehe oben). Natürlich lässt sich für eine Hühnersuppe auch ein gewöhnliches Poulet verwenden, aber sinnvoller ist es, ein richtiges Suppenhuhn zu wählen.
Suppenhühner sind ehemalige Legehennen. Lange Zeit fand man im Handel keine Suppenhühner mehr, jetzt sind sie wieder erhältlich. Und das ist nicht nur sinnvoll, sondern auch gut so. Denn was Grossmutter schon wusste, ist auch heute noch wahr: Eine stärkende Hühnerbrühe ist die beste Medizin für Kranke.
Hüttenzauber
Heiss geliebt ist auch das Pot au Feu, was nichts anderes bedeutet als Topf auf dem Feuer. Seit die Menschen Feuer zum Kochen entdeckt haben und einen Topf oder Kessel über das Feuer hängen, köcheln sie ihren Feuertopf mit den Zutaten, die sie gerade zur Hand haben. Aus der Normandie soll jedoch das originale Pot au Feu stammen. Die Franzosen bevorzugen für ihre Suppe Rindfleisch und Gemüse. Aber was in der Flüssigkeit köchelt, ist letztlich jeder Köchin, jedem Koch überlassen.
Nach einem Winterspaziergang die Tür zu einem Hüttenbeizli aufstossen, in die Wärme treten und während man den Schnee von der Jacke klopft, weht einem bereits den Duft von Gerstensuppe mit Bündnerfleisch um die Nase – schöner kann Winter kaum sein. Genauso wunderbar schmeckt jetzt eine selbst gemachte Gulaschsuppe. Während man sie genüsslich auslöffelt, werden die Hände und Wangen wieder wohlig warm. So einfache Gerichte, so viel Gemütlichkeit, so viel Geborgenheit.
Fleischsuppen aus aller Welt
Einige internationale Spezialitäten sind mittlerweile auch in unseren Suppentöpfen gern gesehene Gäste. Zum Beispiel der russische Borschtsch, eine deftige Randensuppe mit Rind- oder Schweinefleisch.
Oder der piemontesische Bollito misto, übersetzt gemischtes Gekochtes: Viele verschiedene Fleischsorten köcheln in einem Gemüsesud gar, zum Fleisch servieren die Piemonteser gern eine grüne, pestoähnliche Sauce. Und seit den 80er-Jahren löffelt man auch in der Schweiz die delikate chinesische Maissuppe mit Ei und Huhn.
Seit ein paar Jahren kennt man hierzulande auch die vietnamesische Pho Bo, eine leichte Nudelsuppe. Diese Spezialität geniesst man in Vietnam gern schon zum Frühstück, unterwegs zur Arbeit, an einem Stand am Strassenrand. Es gibt viele Variationen, aber die Basis ist immer gleich: Fleisch- oder Hühnerbrühe wird sehr heiss in eine Schale mit Gemüse und Fleisch gegossen, das Rindfeisch liegt in hauchdünnen Streifen und roh auf dem Gemüse, es gart in der heissen Suppe schnell in der Schale. Dazu reichen die Vietnamesen viel frische Kräuter (Minze und Koriander) sowie Limettenschnitze, damit jeder Gast nach Gusto seine Pho Bo abschmecken kann.
Text: Gabi Seidl
Aktualisiert: 11. Oktober 2021
Diesen Artikel teilen