Macarons: Schäume sind Träume!
Macarons aber auch Makrönli und Schümli sind schon seit Jahrhunderten bekannt und begehrt. Fein gemahlene Mandeln und Nüsse geben diesen zarten Gebäcken ihr delikates Aroma, Eischnee macht sie luftig und leicht - so werden Schäume-Träume wahr!
Das Macaron - wer hats erfunden?
Spätestens seit dem Mittelalter steht fest, dass das süsse Eiweissgebäck mit ganz fein gemahlenen Mandeln (Mandelmehl) besonders delikat wird. Wer das als Erster herausgefunden hat, lässt sich leider nicht mit Sicherheit belegen. Aber fast alle Quellen gehen davon aus, dass das Gebäck seinen Ursprung im persischen oder arabischen Raum hat, von dort nach Süditalien gelangte und seinen rasanten Siegeszug nach Norden bis nach Venedig antrat. Bereits im 11. Jahrhundert findet man erste schriftliche Erwähnungen
Königliche Köstlichkeit
Von Norditalien wanderte das Macaron weiter, westwärts nach Frankreich. Einmal mehr wird es Caterina de’ Medici zugeschrieben, auf Frankreich kulinarisch befruchtend gewirkt zu haben. Als reiche Erbin des Medici-Clans soll sie dieses Gebäck 1533 aus Florenz nach Nizza gebracht haben, wo sie den Herzog von Orleans heiratete, den späteren König Heinrich II. von Frankreich.
Offenbar fand das Gebäck schnell auch in Frankreich seine Liebhaber, denn schon bald gehörte das feine Mandelgebäck zum Repertoire der Confiseure des Adels in Paris und Versailles. Marie Antoinette soll es ihren Gästen mit Vorliebe serviert haben.
Macarons-Rezepte
Etwas bodenständiger: Grossmutters Makrönli
Vielleicht nicht ganz so nobel wie am Hof von Versailles, aber genau so beliebt sind Grossmutters Makrönli: Der Grundmasse von geschlagenem Eiweiss und Zucker werden gemahlene Nüsse, Mandeln oder Kokosflocken beigegeben. Diese Guetzli haben ihren festen Stammplatz in den weihnachtlichen Guetzli-Dosen aller Schweizer Haushalte.
Einerseits lieben alle Makrönli, andererseits hat Grossmutter schon entdeckt, dass Makrönli noch weitere Vorteile haben: Sie sind sehr schnell und ohne grossen Aufwand gemacht. Aber noch wichtiger: Oft bleiben beim weihnachtlichen Guetzlibacken Eiweisse übrig, die Grossmutter natürlich niemals weggeworfen hätte, sondern eben weiterverwendet und die herrlichen Makrönli draus gebacken hat.
Das Krönchen auf den Makrönchen: Macarons fourrées
Findige Confiseure haben das einfache Mandel-Eiweiss-Gebäck laufend weiterentwickelt. So kommen sie heute in allen Farben daher: Rosa, Hellgrün, Gelb, Schwarz, Braun, ja sogar Gold. Die Grundmasse wird mit Aromen und Lebensmittelfarbe angereichert.
Aber noch wichtiger als der bunte Auftritt: Seit dem 19. Jahrhundert kennt man gefüllte Macarons, sie sind die süssesten Mini-Sandwiches aller Zeiten! Zwei Macarons werden zusammengehalten von einer feinen Füllung. Die einfachste Füllung ist Konfitüre. Heute überschlagen sich die Confiseure mit zartschmelzenden Füllungen – Buttercremen in allen möglichen Aromen: Himbeer, Pistazie, Schokolade, Caramel mit Meersalz, Lakritze, Casis, Passionsfrucht – alles, was das Herz begehrt. Leichter, aber nicht weniger köstlich, sind Fruchtgelees.
Makronen-Rezepte
Schümli - so liecht wie nes Flümli
Die einfachste Variante dieser Guetzli-Familie ist das Schümli: Steif geschlagenes Eiweiss mit Zucker mischen und nach Herzenslust aromatisieren, zum Beispiel mit Vanille, Rosen- oder Orangenwasser. Oder mit Schokoladepulver für das beliebte Schoggi-S. Die Masse mit dem Spritzbeutel auf ein Blech spritzen und bei tiefer Temperatur mehr trocknen als backen - schon ist das luftig-leichte Gebäck fertig.
Natürlich lassen sie sich auch trendig mit Lebensmittelfarbe einfärben. Der Vorteil der Schümli: Sie sind gut verschlossen in einer Dose zwei bis drei Wochen haltbar, während Makrönli wegen der Nüsse weniger lange haltbar sind, höchstens ein bis zwei Wochen.
Blitz-Macarons: Auch aus Schümli lassen sich schnell Macarons zaubern. Einfach wenig Konfitüre oder Gelee auf ein Schümli streichen, zweites Schümli darauflegen und sofort servieren.
Darauf kommts an
Eiweisse stets mit fettfreiem Schwingbesen und einer Prise Salz steif schlagen.
Zucker oder Puderzucker portionenweise beigeben, weiterschlagen, bis der Eischnee glänzt.
Weitere Aromen wie Vanille beigeben, kurz weiterschlagen.
Zutaten wie gemahlene Nüsse oder Schokoladepulver mit dem Gummischaber sorgfältig unter die Masse ziehen.
Mit einem Teelöffel wenig Masse in genügend Abstand als Häufchen auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen, evtl. mit Nüssen oder Mandeln verzieren.
Besonders hübsch werden Makrönli oder Schümli, wenn die Masse in einen Spritzbeutel mit Tülle (gezackt oder glatt) gegeben und auf das Backpapier gespritzt wird.
Makrönli und Schümli sofort im auf 100 bis 150 Grad vorgeheizten Ofen backen, auf einem Gitter auskühlen.
Haltbarkeit: In einer Dose gut verschlossen, Schümli zwei bis drei Wochen, Makrönli maximal ein bis zwei Wochen.
Aktualisiert: 31. Januar 2021
Text: Gabi Seidl