Antipasti: Häppchen auf Italienisch
In Italien sind die Antipasti manchmal derart verführerisch und vielfältig, dass man sich glatt daran satt essen und auf den Hauptgang verzichten kann. Die kleinen, feinen Häppchen sind auch bei uns voll im Trend und eignen sich perfekt für ein ungezwungenes Zusammensein mit Freunden.
Antipasti: Was vor der Mahlzeit kommt
Antipasto bedeutet «vor der Mahlzeit» und beschreibt im Italienischen denjenigen Gang, der in der Regel vor der Pasta eingenommen wird. Viele italienische Restaurants präsentieren ihre Köstlichkeiten auf einem Buffet. Mit den Antipasti stimmt man sich für die folgenden drei Gänge (Pasta, Hauptgericht mit Fleisch oder Fisch, Dessert) ein. In einer Osteria oder einer Weinbar kann man die kleinen Leckereien aber auch zwischendurch zu einem guten Gläschen geniessen. In Venedig zum Beispiel geht man auf eine «ombra». Was so viel bedeutet, dass man in einem gemütlichen Lokal etwas trinken, ein Häppchen essen und mit Bekannten plaudern geht. «Bacari» werden die traditionellen Weinschenken in der Lagunenstadt genannt.
Echt italienisch, Kochbuch
Crostini und Bruschette
Zu einem italienischen Antipasti-Buffet gehören Crostini oder Bruschette in allen Variationen: geröstete Brotscheiben mit zum Beispiel Gemüse, Sardinen, Olivenpaste, Hühnerleber und Rohschinken. Was genau der Unterschied zwischen den beiden ist, darüber ist man sich selbst in Italien nicht ganz schlüssig. Einigkeit herrscht nur darüber, dass die gerösteten Brötchen herrlich schmecken und dass sie mit allem belegt werden können, was das Herz begehrt.
Carpaccio
Das ursprüngliche Carpaccio besteht aus hauchdünnen rohen Rindfleischscheiben mit Parmesan. Es wurde 1950 in Harry's Bar in Venedig als Diätgericht für eine kränkelnde Gräfin erfunden und nach dem Renaissancemaler Vittore Carpaccio (1456-1526) benannt. Heute wird die Bezeichnung nicht mehr nur für das Fleischgericht verwendet, sondern für alles, was in dünne Scheiben geschnitten wird, egal ob Fisch, Früchte oder Gemüse.
Insalata caprese
Kein Teller sieht italienischer aus als die Insalata caprese dank den Trikolore-Farben von Basilikum, weissem Käse und roten Tomaten. Als patriotische Geste soll er auch erfunden worden sein. Im Hotel Quisisana auf Capri wollte eine Gruppe von Futuristen in den 1920er Jahren auch auf dem Teller mehr Avantgarde. Die neu erfundene Insalata caprese war goldrichtig: Pasta- und fleischlos und in den Farben des modernen Italiens. Simpel und einfach gut: Sonnengereifte Tomaten, Mozzarella di Bufala, frischer Basilikum und etwas Fleur de Sel und Olivenöl darüber.
Vitello tonnato
Der Klassiker aus dem Piemont besteht aus hauchdünnen Kalbfleischtranchen mit einer würzigen und schmackhaften Thonsauce. Während das Fleisch (runder Mocken oder Schlüsselriemen) in einem Sud aus Wasser, Fleischbouillon und Weisswein köchelt, kann man sich der Sauce zuwenden. Thon, Sardellenfilets und Kapern werden püriert und mit Mayonnaise gemischt.
Weitere Köstlichkeiten
Weitere Köstlichkeiten, die auf einem italienischen Vorspeisenbuffet zu finden sind:
- Bresaola: luftgetrocknetes Rindfleisch aus dem Veltlin.
- Mariniertes Gemüse: zum Beispiel Peperoni, Zucchini, Schalotten.
- Sarde in saòr: marinierte Sardinen.
- Cozze gratinate: gratinierte Miesmuscheln.
- Polpette: Hackfleischbällchen, evtl. angereichert mit Zwiebeln und Gemüse oder gefüllt mit Käse (z.B. Gorgonzola).
- Oliven: mariniert mit Knoblauch, Peperoncini und Kräutern.
- Focaccia: ganz einfach, mit etwas Meersalz und Rosmarinnadeln bestreut, oder gefüllt mit Rohschinken, Gorgonzola-Mascarpone, Mortadella oder Gemüse.
Text: Daniela Rinderknecht
Aktualisiert: 10. April 2023
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