Wir schwören auf den Wurstsalat!
Der Sommer wäre nur halb so cool, wenn es ihn nicht gäbe: den Wurstsalat! Er schmeckt Alt und Jung, macht erfrischend satt und ist so vielseitig wie die Eidgenossenschaft. Im Ausland vermissen ihn Schweizer ebenso wie den Cervelat selbst, die Basis des traditionellen Wurstsalats - ob mit oder ohne Käse.
Wurstsalat – landauf, landab
Über dieses traditionelle Schweizer Gericht wird selbst im Ausland noch gesprochen, weil einem der aromatisch-würzige Geschmack nicht mehr aus dem Kopf geht, wenn man einmal davon gekostet hat. Die Rede ist vom Schweizer Wurstsalat. Was wäre die Schweiz ohne den beliebten Wurstsalat? Ob im Bergrestaurant nach einer langen Wanderung, im «Löwen», «Sternen» oder im «Rössli» an einem lauen Sommerabend beim Jass - der Wurstsalat darf auf keiner Speisekarte eines zünftigen Schweizer Gasthofs fehlen.
Rezept: Wurst-Käse-Salat
Eine Nation bangte um ihre Wurst
Der Star im Wurstsalat und eine der kulinarischen Berühmtheiten der Schweiz ist der Cervelat. Die helvetische Nationalwurst hat je nach Region verschiedene Verwandte. So gibt es die Frauenfelder Salzisse, den St. Galler Stumpen und den Basler Klöpfer.
Gross waren der Schock und die Empörung über das EU-Verbot zur Einführung von brasilianischen Rinderdärmen, das der beliebten Wurst ein baldiges Ende zu setzen schien. Eine Nation machte sich stark für die Wurst. Und siehe da, es wurde eine Lösung gefunden, damit das Volk nicht auf den beliebten Cervelat und schon gar nicht auf den populären Wurstsalat verzichten muss. 2012 hat der Bund das Importverbot von Rinderdärmen aus Brasilien wieder aufgehoben.
Mit dem Cervelat verbinden wir positive Erinnerungen; schliesslich war er überall dabei, wo man Spass hatte. Ob auf der Schulreise, am Lagerfeuer, auf der Chilbi, der Olma oder an sonstigen Festen wie dem 1. August: Immer liegt der Duft von grilliertem Cervelat in der Luft. Wie sehr der Cervelat mit der Schweiz und dem Heimatgefühl verbunden ist, zeigt eine Umfrage unter den Auslandschweizern, was sie aus der Heimat am meisten vermissen: einen knusprig gebratenen Cervelat.
Das Geschlecht ist übrigens nicht für alle Orte sicherzustellen, in nicht wenigen Schweizerdeutschen Dialekten ist umgassprachlich auch die weibliche Form «die Cervelat» gebräuchlich, wohl in Anlehnung an «die Wurst».
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Traditionell gut
Für die traditionelle Zubereitung von Wurst- oder Wurst-Käse-Salat bevorzugen wir Schweizer den Cervelat. In unseren Nachbarländern werden auch andere Brühwürste wie Lyoner, Stadtwurst, Regensburger oder die österreichische Extrawurst verwendet.
Beide Salate werden mit einem einfachen Essig-Öl-Dressing angemacht. Am besten verwendet man einen neutralen Essig wie z.B. Weissweinessig. Auf 3 Esslöffel Essig kommen 4 Esslöffel Öl, damit das Dressing eine etwas säuerlichere Tendenz hat als normale Salatsauce. Mit einem Esslöffel Senf, Salz und Pfeffer wird das Dressing aromatisiert. Dann den Cervelat schälen, in Scheiben, Streifen oder Würfel schneiden und in die Schüssel mit dem Dressing geben. Frisch geschnittene Zwiebelringe und für den Wurst-Käse-Salat gewürfelten Gruyère oder Emmentaler hinzufügen. Etwa eine halbe Stunde bei Raumtemperatur ziehen lassen - fertig ist die gluschtige Herrlichkeit!
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Wurstsalat: raffiniert und trendig
Damit ja keine Langeweile aufkommt, muss es nicht bei der traditionellen Zubereitung bleiben. Es gibt zahlreiche Zutaten, mit denen man den Wurstsalat aufpeppen oder nach dem eigenen Geschmack verfeinern kann. Frisch gehackte Kräuter sehen super aus und akzentuieren den Geschmack, z.B. Schnittlauch, Petersilie, Majoran, Estragon, Kerbel und Basilikum.
Die normalen Zwiebeln können auch durch Schalotten oder die dekorativen roten Zwiebeln ersetzt werden. Wer mag, fügt noch etwas rassige Würze mit etwas gepresstem Knoblauch hinzu.
Um die saure Note der Sauce zu unterstreichen, werden Essiggurken, Mixed Pickles oder in Essig eingelegte Maiskölbchen oder Silberzwiebelchen in den Salat gegeben. Kapern und Oliven sowie die roten Indianerbohnen passen ebenfalls sehr gut zum Wurstsalat.
Wer die Gemüseseite etwas hervorheben will, kann Peperoni, Radieschen, Tomaten, Maiskörner, Rüebli oder eine Salatgurke hinzumischen. Der Wurstsalat kann auch auf einem Bouquet aus grünen Blattsalaten (Kopfsalat, Lattich, Nüsslisalat, Spinat, Eisbergsalat usw.) angerichtet werden. Kresse oder andere Sprossen sind ideal zum Dekorieren von Wurst-Käse-Salat.
Für den ganz grossen Hunger
Im Dampf gekochte Frühkartoffeln oder Bratkartoffeln geben dem Salat noch etwas mehr Substanz und Kohlenhydrate. Auch hart gekochte Eier harmonieren gut mit der Wurst. Experimentierfreudige fügen Stangensellerie, Apfelscheiben, Kichererbsen, Linsen, Senfkörner, zerdrückte Sardellenfilets oder Pilze wie Champignons oder Eierschwämme hinzu.
Gute Beilagen zum Wurst- und Wurst-Käse-Salat sind zum Beispiel ein knuspriges St. Galler Bürli oder im Ofen geröstetes Knoblibrot. Bei ganz grossem Hunger passen auch Polenta oder ein feiner Risotto dazu.
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Text: Jeannine Hegelbach
12. Juni 2017
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