Campingküche - Genuss unter freiem Himmel
Ob mit dem Auto, dem Velo oder zu Fuss unterwegs, ob im Wohnwagen oder im Zelt übernachtet wird, schlussendlich haben alle das gleiche Ziel - die Ruhe und die Einfachheit der Natur geniessen. Das Kochen und Bräteln am Abend und der Genuss eines feinen Essens unter dem Sternenzelt sind der krönende Abschluss eines erfüllten Campingtages.
Brutzeln auf offenem Feuer
Die naheliegendste und romantischste Garmethode draussen ist das Feuer. Vor allem Fleisch und Gemüse entfalten ihr Aroma über den Flammen besonders kräftig.
Damit Fleisch und Fisch auch bei einem längeren Ausflug ausreichend gekühlt bleiben, legt man beim Transport am besten ein tiefgekühltes Getränk dazu: Eine PET-Flasche bis ca. 5 cm unter den Rand zum Beispiel mit Eistee füllen, tiefkühlen. Das tiefgekühlte Getränk kann zuerst als Kühlelement, später aufgetaut als kühles Getränk verwendet werden. So ist auch gleich für eine Erfrischung gesorgt, falls es beim Feuern heiss zu und her gehen sollte.
Ein Verzeichnis von öffentlichen Feuerstellen gibts von der Schweizer Familie. Wer seinen Lieblingsgrillplatz mit anderen teilen möchte, kann die Info im Feuerstellen-Verzeichnis Schweiz eintragen.
Schnelles aus der Pfanne
Ein einfacher Campingkocher und eine Grillstelle reichen aus, um sich nach allen Regeln der Kunst zu verwöhnen. Während es über dem Feuer zischt und tropft, hat man Zeit, die Beilage auf dem Kocher zuzubereiten. Geeignet ist alles, was schnell gar ist und wenig von dem kostbaren Brennstoff verbraucht. Dies zählt vor allem, wenn man länger unterwegs ist.
Spitzenreiter unter den schnellen Beilagen sind Couscous und Glasnudeln. Sie brauchen nicht wie andere Getreideprodukte im Wasser gekocht zu werden; es reicht, wenn man sie mit heissem Wasser übergiesst und danach ziehen lässt. Auch eine Polenta aus feinem Maisgriess ist nach 2 Minuten genussbereit. Mit Kräutern und Käse gewürzt, passt sie hervorragend zu grillierten Auberginen und Tomaten. Feine Teigwaren, wie Fideli und Hörnli, stehen mit weniger als 10 Minuten Kochzeit ebenfalls hoch oben auf der Rangliste. Die am schnellsten gekochte Reissorte ist Basmati. Etwas mehr Geduld braucht ein Risotto, doch weil ein sämiger Risotto bereits ohne viele Zutaten vorzüglich schmeckt, möchten viele Campingliebhaber doch nicht auf ihn verzichten.
Tipp: Wenn die Reiskörner al dente sind, also innen noch einen weissen Punkt haben, wickelt man die Pfanne in ein Badetuch und lässt den Reis fertig ziehen. So wird die Kochstelle frei für weitere Künste.
1-mal kochen, 2-mal geniessen
Für alle, die es am nächsten Tag noch nicht nach Hause zieht, lohnt es sich, die doppelte Menge der Beilagen zu kochen und sie zu einem frischen Sommersalat weiterzuverarbeiten. Die Salatsauce nehmen Sie am besten bereits fertig angemacht in einer Pet-Flasche mit. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, und es gibt nichts, was nicht auch kalt in einem Salat schmeckt. Hier einige Ideen für Salatvariationen.
Tomaten- oder Peperoniwürfeli
Radiesli
gehackte Eier
Feta, Mozzarella oder Hartkäse
Avocado
Mais aus der Dose
Schinkenwürfeli
Wursträdli
Fein geschnittenes Grillfleisch vom Vortag
All-in-one-Gerichte
Wer seine Ausrüstung mit reiner Muskelkraft mitträgt, der wird bei den Küchenutensilien mit Sicherheit an Gewicht sparen wollen. Doch auch mit nur einer Pfanne lassen sich vielseitige Gerichte zaubern. Wenn man Pasta für vier Personen in lediglich einem halben Liter Wasser kocht, braucht man kein Kochwasser abzuschütten. Die Restflüssigkeit bildet die Grundlage für die Sauce. Nach dem gleichen Prinzip funktionieren auch Älplermagronen. Die Teigwaren und Kartoffelstücke garen im Milchwasser und werden am Schluss mit Rahm und Käse verfeinert. Für das leichte Ratatouille-Couscous (Bild oben) braucht es ebenfalls nur eine Pfanne.
Praktisch sind auch Tortillas oder Fajitas, die mexikanischen Fladenbrote. Sie lassen sich beliebig füllen, und sie trocknen weniger schnell aus als herkömmliches Brot. Die schnellen Tortillas mit Indianerbohnen und geschnetzeltem Kalbfleisch sind ein ideales Campinggericht.
Aktualisiert: 10. Juni 2020
Text: Silvia Niederberger