Schichttorten: Genuss in den höchsten Lagen
Jetzt wird hoch gestapelt! Die neusten Tortenkreationen streben in ungeahnte Höhen und leuchten in allen Farben des Regenbogens. Schichttorten erobern die Kuchenbuffets und sind die Krönung einer fröhlichen Geburtstagsparty.
Farbenfrohe Schichttorten sorgen für Sommerlaune
Der Sommer wird bunt! Nicht nur in Sachen Mode, sondern auch in kulinarischer Hinsicht. Im wahrsten Sinn des Wortes hoch im Trend stehen die Schichttorten, die aus mehreren Lagen Biskuit und Füllung bestehen. Die süssen Gebilde sind dabei eher klein im Durchmesser, dafür streben sie lagenweise in ungeahnte Torten-Höhen. Für noch mehr Blickfang sorgen eingefärbte Biskuits.
Schichttorten sind fragile Werke: Damit das Biskuit die Füllung nicht aufsaugen kann, sollten sie am besten frisch genossen werden.
Ein Regenbogen auf dem Kuchenteller
Wie ein Regenbogen nach einem erfrischenden Sommergewitter präsentiert sich der Trend aus den USA: die Regenbogentorte oder der Rainbow Cake. Für den nötigen Effekt sind Biskuits in satten Tönen erwünscht, die mit herkömmlichen Lebensmittelfarben nicht erreicht werden. Für den luftigen Biskuitteig eignen sich hochwertige, flüssige Lebensmittelfarben, die in Apotheken und Drogerien erhältlich sind. Sie enthalten viel mehr Farbpigmente als herkömmliche Lebensmittelfarben und verlieren beim Backen ihre Leuchtkraft nicht.
Gut zu wissen: In Online-Shops sind auch stark pigmentierte Farben als Pulver, Gel oder Paste erhältlich. Sie eignen sich aber für Biskuits nicht optimal, da sie sich im luftigen Teig nicht gleichmässig genug verteilen und unbefriedigende Einfärbungen ergeben. Für Rührteige (z.B. Cakes) sind Pulver- oder Gelfarben hingegen eine gute Wahl.
Hugo: Ein Cocktail geht auf Reisen
2005 begann der Siegeszug eines Cocktails: der Hugo. Aus unerklärlichen Gründen fand er rasch den Weg aus dem Südtirol nach Österreich, Deutschland und auch in die Schweiz. Sein Erfinder Roland Gruber, Barkeeper, Wirt und Weltenbummler, servierte ihn seinen Gästen erstmals in der Bar San Zeno in Naturns. Das mässig alkoholhaltige Mixgetränk aus Prosecco, Zitronenmelissensirup und Soda sowie einigen Blättern Minze fand grossen Anklang und eroberte alsbald die Szenebars im deutschsprachigen Raum.
Roland Gruber (Künstlername Ak) betont, dass sein Ur-Hugo immer mit Melissensirup zubereitet wurde und wird. Die viel bekanntere Variante mit Holunderblütensirup ist erst auf der langen Reise des Drinks entstanden, wahrscheinlich, weil Holunderblütensirup einfacher erhältlich ist als Zitronenmelissensirup. Tatsache ist, dass es der Holunderblüten-Hugo-Cocktail von Sylt bis St. Moritz zu grosser Beliebtheit und Berühmtheit gebracht hat. Betty Bossi hat zu seinen Ehren die Hugo-Torte kreiert.
Dobostorte, die Mutter aller Schichttorten
Schichttorten sind keine Erfindung des 21. Jahrhunderts. Ein berühmtes Schichttorten-Rezept stammt aus dem Jahr 1885: die Dobostorte. Der ungarische Konditor József Dobos (1847-1924) kreierte sie aus fünf bis sieben Schichten Biskuit (man ist sich über die korrekte Anzahl Schichten nicht ganz einig), Schokolade-Buttercreme und einem harten, glänzenden Deckel aus Caramel.
Die «Dobostorta» wurde zum Exportschlager des geschäftstüchtigen Konditors. Dobos hielt sein exklusives Rezept geheim, bis er sich zur Ruhe gesetzt hatte, denn die Buttercreme war bis zu diesem Zeitpunkt ausserhalb Frankreichs noch kaum bekannt. Ausserdem war die Torte trotz der damaligen bescheidenen Kühlmethoden mehrere Tage haltbar. Er verfügte, dass das Rezept nach der Veröffentlichung allen zugänglich sein sollte, die es nachzubacken wünschten.
Tiramisu: Schicht für Schicht ein Aufsteller
Auch das beliebte Tiramisu ist ein Schichten-Klassiker, auch wenn es nicht als Torte bezeichnet werden kann. Wer es kennt, lobt jede Schicht des italienischen Gaumenschmauses aus Löffelbiskuits, Mascarpone und Schokoladepulver.
Text: Gina Graber
4. Mai 2018