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Betty Bossi
Diverese Vorratsdosen mit tiefgekühlten Lebensmitteln im Gefrierfach
Kochwissen

Tiefkühlkost: Schnell etwas Feines!

Unerwartete Gäste? Ein kleiner Hunger? Kaum Zeit zum Einkaufen und Rüsten? Wie praktisch ist in diesen Fällen doch der Griff ins Tiefkühlfach. Kaum jemand verzichtet darauf. Für jeden findet sich etwas, sei es cremiger Rahmspinat, ein feines Süppchen zum Aufwärmen, eine knusprige Pizza, die Kirschen für den Kuchen oder schlicht eine feine Glace. Richtig «gäbig»!

Einen individuellen Vorrat schaffen

Das Tiefkühlgerät im Haus ersetzt den Koch – noch nicht. Gott sei Dank. Aber es erleichtert der Köchin das Leben. Tiefkühlen kann jeder selber, es gilt lediglich, einige Punkte zu beachten: So muss Gemüse rasch verarbeitet und blanchiert werden. Wenige Gemüsesorten können auch roh tiefgekühlt werden (z. B. Rüebli, Lauch, Peperoni usw.). Bitte nur gute, frische Qualitätsware einfrieren, das gilt auch für Beeren und Früchte, es lohnt sich.

Kleine Haushalte können einmal die Vier-Portionen-Menge Suppe köcheln und anschliessend für ein weiteres, schnelles Ma(h)l portionenweise einfrieren. Wie schön ist es doch, das Lieblingsgemüse oder Früchte, die nur kurz Saison haben, in die anderen Jahreszeiten hinüberzuretten. Schnell ist das vorgerüstete und portionierte Gemüse wie frisch auf dem Tisch.

Fleisch, Nüsse und andere Notvorräte

Eine etwas grössere Menge Fleisch kann, je nach Haushaltsgrösse und Bedarf, in genau der richtigen Menge tiefgekühlt werden. Idealerweise wird es vakuumiert. Mit der auf Vorrat selbst angerührten Kräuterbutter geben Sie jedem Stück Fleisch noch eine würzige Note.

Ein kleiner Notvorrat an frischem Käse, Nüssen, Kräutern und Gewürzen hat schon mancher Hausfrau das Essen gerettet. Friere doch mal ein Stück Ingwerwurzel oder Meerrettich ein! Bei Bedarf holst du das gute Stück aus dem Tiefkühlschlaf, entfernst so viel Schale wie nötig, reibst die erforderliche Menge direkt in den Topf und legst den Rest wieder in den Tiefkühler.

Gefrorene Bohnen, Kefen, Erbsli und Rüebli auf Blech
Tiefgekühlte Gemüse und Früchte: Viel besser als ihr Ruf.

Tiefkühlkost: gesund und gut

Wer Tiefkühlkost isst, ernährt sich nicht unbedingt ungesund. Natürlich sind zu viel Pommes frites und Pizza nicht ideal. Aber es gibt mehr Gemüse und Früchte als Pizzas in den Sortimenten unserer Läden.

Zu einer gesunden Ernährung gehört viel frisches Gemüse – ein Grundsatz, an den sich viele halten. Stimmt das auch? Immer wieder wurde bei Tests festgestellt, dass frisches Gemüse nicht automatisch die beste Wahl ist. Häufig enthält das entsprechende Tiefkühlprodukt gleich viel, manchmal sogar mehr Vitamine.

Die meisten Vitamine gehen beim Transport und vor allem im Haushalt, bei der Lagerung und beim Kochen und Warmhalten, verloren. Tiefkühlgemüse wird wenige Stunden nach der Ernte schockgefroren. Das ist eine Garantie für einen guten Vitamingehalt. Wer also nicht an frisches Gemüse kommt oder keine Zeit zur sofortigen Verarbeitung hat, der greift besser auf Tiefkühlgemüse zurück.

Zwei Plastikbeutel mit roter und gelber Flüssigkeit gefüllt, zu rechteckigen Blöcken gefroren

Päckli gefrieren

Tiefkühlbeutel in ein eckiges, gefrierfestes Gefäss stellen, gekochte und pürierte Speisen (z. B. Suppen, Fruchtpüree) einfüllen, Luft herausdrücken. Beutel verschliessen, gefrieren. Nach ca. 3 Std. Beutel aus dem Gefäss nehmen. Das Gefriergut ist jetzt würfelförmig, gut stapelbar und platzsparend.

Achtung: Tiefkühlgut mit Flüssigkeit dehnt sich beim Gefrieren aus; deshalb Gefässe nur bis ca. 2 cm unter den Rand füllen.

gefrorene Ravioli auf einem mit Backpapier belegten Blech

Lose gefrieren

Lose gefroren, lassen sich Nahrungsmittel besser portionieren und evtl. stück- oder portionenweise auftauen. Zudem klebt das Gefriergut beim Auftauen nicht zusammen und behält seine Form. Gefriergut lose auf einem mit Backpapier belegten Blech verteilen, gefrieren.

Verpacken

Die Qualität des Tiefkühlguts hängt von der Verpackung ab. Sie schützt die Nahrungsmittel vor Aromaverlust, Geschmacksübertragung und vor dem Austrocknen. Mit dem richtigen Verpackungsmaterial kann der Tiefkühlraum optimal ausgenutzt werden.

Gefässe/Behälter

Stapelbare, rechteckige Tiefkühldosen mit gut schliessenden Deckeln sind besonders praktisch. Weiche, biegsame Kunststoffbehälter halten tiefere Temperaturen aus als Hartplastikbehälter (es können Risse entstehen). Spezielle tiefkühl- und mikrowellengeeignete Behälter erleichtern die Weiterverarbeitung.

Beutel

Frischhaltebeutel sind in der Regel zu wenig dicht. Deshalb solltest du spezielle Tiefkühlbeutel verwenden, die in verschiedenen Grössen erhältlich sind. Je flacher und kleiner die Pakete, desto schneller sind sie gefroren und desto leichter lassen sie sich besser stapeln. Um Gefrierbrand zu vermeiden, streiche vor dem Verschliessen die Luft aus dem Beutel.

Folie

Klarsichtfolie eignet sich nicht zum Tiefkühlen. Alufolie eignet sich zum Verpacken von unregelmässig geformten Nahrungsmitteln (z. B. grossen Fleischstücken, Kuchen, Geflügel, Fischen).

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Fragen und Antworten rund ums Tiefkühlen

Wie lange darf man Hackfleisch im Tiefkühler aufbewahren? Was ist Gefrierbrand? Wie kann er verhindert werden? Darf man Pilze einfrieren? Und wenn ja, roh oder gekocht? Wie taut man richtig auf? Warum wird die Wähe mit tiefgekühlten Früchten bei mir nicht knusprig?

Betty Bossi erhält sehr viele Fragen rund ums Tiefkühlen. Wir haben sie gesammelt, mit Fachpersonen diskutiert und geben dir nun die gewünschten Antworten. Natürlich auch viele Tipps und Tricks, die vieles erleichtern, Pannen vermeiden und einen korrekten Umgang mit den Nahrungsmitteln ermöglichen. Alles ist übersichtlich zusammengestellt – eine coole Sache.

Zum Herunterladen: Tiefkühlen (PDF)

Ein kurzer Rückblick: Wer hats erfunden?

Vor über 100 Jahren entdeckte der amerikanische Wissenschafter Clarence Birdseye bei den Inuit die tiefgefrorenen Fische, die nach dem Auftauen auch noch schmeckten. Fünfzehn Jahre später, 1930, bot er nach vielfältigem Tüfteln an Geräten und Produkten in einigen Supermärkten in Springfield (Massachusetts) tiefgefrorenen Fisch und Spinat an. Die Kundinnen staunten nicht schlecht und waren froh, dass hinter jeder Kühltruhe ein Berater zur Verfügung stand. Ganz schnell erkannten die Hausfrauen aber die Vorteile, griffen zu, und der Siegeszug der Tiefkühlkost hatte begonnen.

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