Artischocken: Sorten, Tipps und Infos
Artischocken und Carciofini sind Blatt um Blatt ein sinnlicher Genuss, schmeicheln der Figur und sorgen mit ihrer leicht bitteren Note für unser Wohlbefinden.
Junges Gemüse aus Italien
Die Artischocken haben in Italien und in der ganzen mediterranen Küche einen festen Platz auf dem Speisezettel. Das, was wir essen, sind die noch nicht voll entwickelten Blütenknospen einer Riesendistel, die geerntet werden, bevor sie blau aufblühen. Sie werden rund ums Mittelmeer bis hinauf in die Bretagne angebaut und benötigen ein ausgeglichenes Klima. Es gibt verschiedene Sorten, die sich in Form, Farbe und Grösse unterscheiden.
Die länglichen, kleinen violetten Artischocken kommen vorwiegend aus Italien, aber auch aus Spanien. Als junges, zartes Gemüse können sie sogar roh gegessen werden. Gebraten und als lauwarmer Salat serviert sind die kleinen violetten Exemplare ein besonderer Genuss.
Carciofini und Artischocken rüsten
Bei jungen Artischocken (Carciofini) werden die Stiele grosszügig geschält, frisch angeschnitten und die untersten zwei bis drei Reihen Blätter des Blütenkopfs entfernt. Bei grossen Artischocken bricht man den Stiel direkt unter dem Blütenkopf ab und entfernt drei bis vier Reihen Blätter.
Die restlichen Blattspitzen kürzt man mit einem Messer um ca. ein Drittel und bestreicht die Schnittflächen sofort mit Zitronensaft. Zügiges Zubereiten lohnt sich, denn die gerüsteten Stellen verfärben sich schnell braun.
Facts & Figures rund um die Artischocke
Pflanze
Die Artischocke (Cynara scolymus) gehört zur Familie der Distelgewächse. Die Staude wird 1,2 bis 2 Meter gross, ist mehrjährig, davon drei bis vier Jahre ertragreich. Für uns wichtige Anbauländer sind: Italien, Spanien, Frankreich.
Angebot/Sorten
Artischocken sind das ganze Jahr erhältlich. Es gibt unzählige Sorten: von der grünen, runden, ca. 500 g schweren Artischocke mit breitem Blütenboden (dem kulinarisch wertvollsten Teil) bis zur violettlichen, spitzen, ca. 50 g leichten, die so zart ist, dass sie ganz gegessen werden kann.
Kauf/Aufbewahrung
Artischocken sind kein Lagergemüse, da sie schnell austrocknen. Stängel und Blütenkopf sollen beim Kauf prall sein. Trockene Blattspitzen und Braunfärbung weisen auf Überlagerung (Geschmackseinbusse) hin. Im Gemüsefach des Kühlschrankes (max. 3 Tage) aufbewahren. Achten Sie beim Kauf auf eine frische Schnittstelle am Stiel.
Hätten Sies gewusst?
Was Sie auf dem Teller haben, sind die Blütenköpfe der Artischocken, bevor sie sich öffnen. Sie können den Appetit anregen und sind reich an Vitamin A und C.
Die Artischocke ist auch eine wichtige Heilpflanze. Die wirksamen Stoffe, welche die Leber stärken und den Cholesterinspiegel senken können, stecken vorwiegend in den unteren, ungeniessbaren Blättern am Stängel.
Gesundheit und Wohlbefinden
Die Artischocke ist ein für die Gesundheit und das Wohlbefinden äusserst wertvolles Gemüse, da sie reich an Mineralstoffen und Vitaminen ist und die Leber- und Gallenfunktion anregt. Es lohnt sich aus gesundheitsfördernden Gründen, wenn immer möglich, frische Artischocken zu verwenden. Wegen des hohen Inulingehaltes eignet sich das Gemüse besonders gut für Diabetiker. Inulin ist ein besonderer Ballaststoff, der die Aufnahme von Calcium und Magnesium erhöhen kann und dafür sorgt, dass der Körper diese Mineralstoffe auch besser speichern kann.
Ein breiteres Angebot an Artischocken in verschiedene Grössen und Formen findet man bei uns im späten Frühling und im Spätherbst.
Rezepte mit Artischocken
Text: Gina Graber
Aktualisiert: 25. Juni, 2024