Rosenkohl – grünes Köpfchen voller Vitamin-Power
Der Rosenkohl ist das Aschenputtel unter den Kohlsorten – leider! Das Power-Gemüse wird völlig zu Unrecht missachtet, denn es steckt voller gesunder Eigenschaften. Wer seinetwegen die Nase rümpft, probiert am besten unsere leckeren Rosenkohl-Rezepte aus und wird begeistert entdecken: Rosenkohl ist einheimisches Superfood vom Feinsten.
Vergiss Orangen – iss Rosenkohl!
Viele mögen ihn nicht, aber Rosenkohl ist unschlagbar gesund! Rosenkohl trumpft vor allem mit seinem hohen Gehalt an Vitamin C auf – doppelt so viel wie die gleiche Menge Orangen. Das Wintergemüse ist auch reich an Magnesium, Kalium, Calcium und Folsäure. Wer regelmässig Rosenkohl isst, kann laut neuesten Forschungsergebnissen auch sein Krebsrisiko senken. Das Gemüse beeinflusst offenbar den Entgiftungsstoffwechsel und schützt die weissen Blutkörperchen vor Zellschäden durch krebserregende Stoffe. Wie alle Kohlarten enthalten die Mini-Kohlköpfe viele Nahrungsfasern, die einen positiven Einfluss auf den Blutzuckerspiegel haben, verdauungsfördernd wirken und lange sättigen.
Vegetarische Rosenkohl-Rezepte
Welche Vitamine und Mineralstoffe enthält Rosenkohl?
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Das ist drin in der grünen Powerkugel:
Durchschnittliche Nähr- und Inhaltsstoffe pro 100 Gramm Rosenkohl
Kalorien: 43 (180 kJ)
Fett: 0,5 g
Eiweiss: 4 g
Kohlenhydrate: 3,5 g
Ballaststoffe: 4,3 g
Vitamin C: 112 mg
Kalium: 410 mg
Calcium: 31 mg
Magnesium: 23 mg
Eisen: 1,1 mg
Folsäure: 182 µg -
Rosenkohl enthält neben vielen anderen wertvollen Inhaltsstoffen auch doppelt so viel Vitamin C wie dieselbe Menge Orangen.
Woher kommt der Rosenkohl?
Die kleinen Röschen sind seit Ende des 16. Jahrhunderts bekannt. Damals wurde das Kohlgewächs (botanischer Name: brassica oleracea) vor allem im Gebiet des heutigen Belgien angebaut. Sein englischer Name Brussels sprouts weist noch heute auf seinen Ursprung hin. Auch einer seiner deutschen Namen lautet Brüsseler Kohl, oder kurz Brüsseler.
Rosenkohl ist ein typisches Wintergemüse. In der Schweiz ist frischer Röselichöl von ca. September bis Januar erhältlich.
Rezept: Apfel-Rosenkohl-Salat – so cool!
250g Rosenkohl sechsteln, ca. 3 Min. in siedendem Salzwasser blanchieren, mit einer Schaumkelle herausnehmen, kurz in eiskaltes Wasser geben, abtropfen. 1 rotschaliger Apfel in Scheibchen schneiden. 2 EL Aceto balsamico bianco und 3 EL Olivenöl verrühren, mit ½ TL Salz und wenig Pfeffer würzen. Rosenkohl und Apfel unter die Sauce mischen, anrichten. 30 g Baumnusskerne grob hacken und 1 EL glattblättrige Petersilie grob schneiden, über den Salat verteilen.
Weshalb riecht Rosenkohl so streng?
Rosenkohl hat fast ein bisschen die Eigenschaft einer Medizin: Er ist zwar gesund, schmeckt aber nicht so gut. Tatsächlich sind gesunde Inhaltsstoffe verantwortlich für seinen intensiven Kohlgeruch und seinen bitteren Geschmack, für die ihn viele Leute – vor allem Kinder – nicht so mögen. Die gesunden «Übeltäter» nennt man Glucosinolate, eine Gruppe von sekundären Pflanzenstoffen, die das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen senken können. Diese Glucosinolate, auch Senföl-Glykoside genannt, kommen auch in anderen Kohlarten wie Rettich, Kresse und Senf vor. Dank ihren antioxidativen Fähigkeiten machen sie unseren Körper in der kalten Jahreszeit widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten.
Bettys Low-Carb-Rosenkohleintopf
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Rezept für 2 Personen
1 Zwiebel
400g Rosenkohl
½ EL Olivenöl
7dl Gemüsebouillon
3 Zweiglein Thymian
1 LorbeerblattZwiebel schälen, halbieren, in Streifen schneiden, Rosenkohl halbieren, evtl. vierteln. Öl in einer Pfanne warm werden lassen. Zwiebel kurz andämpfen, Rosenkohl ca. 3 Min. mitdämpfen. Bouillon dazugiessen, Thymian und Lorbeer beigeben, aufkochen. Hitze reduzieren, zugedeckt ca. 20 Min. knapp weich köcheln.
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2 Wienerli
1dl Halbrahm
50g tiefgekühlte Erbsli, angetaut
Salz, Pfeffer, nach Bedarf
2 Zweiglein PetersilieWienerli in Rugeli schneiden, mit dem Rahm und den Erbsli in die Suppe geben, ca. 5 Min. weiterköcheln, würzen. Petersilie fein schneiden, darüberstreuen.
Portion (½): 479kcal, F 30g, Kh 25g, E 22g
Zubereitung: 35 Min.
Grundrezept: Wie bereitet man Rosenkohl zu?
Früher kochte man die zarten Kohlröschen fast zu Tode, was viel zu ihrer Unbeliebtheit beitrug. Rosenkohl ist viel zu schade, um matschig auf dem Teller zu landen. Weil die Röschen kompakter sind als andere Kohlsorten, brauchen sie in der Pfanne aber schon ca. 20 Minuten, bis sie bissfest gar sind.
Vor der Zubereitung werden die Kohlröschen gerüstet oder geputzt, dazu die Röschen frisch anschneiden, braune Blätter entfernen, kurz abspülen. Man kann den Strunk zusätzlich kreuzweise einschneiden, so garen die grünen Köpfchen noch etwas schneller und gleichmässiger.
Tipp: Eine Prise Zucker im Kochwasser mildert den kohligen Geschmack.
Garzeiten-Tabelle für Rosenkohl (ganze Röschen)
Die Zeitangaben sind Richtwerte, bei grossen Gemüsemengen können sich die Zeiten verlängern. Bei Steamern zählt die Zeit sofort ab dem Einschalten des Geräts. Beim Miele Dampfgarer zählt die Zeit erst ab Erreichen der eingestellten Temperatur.
- Mini Steamer von Betty Bossi: 25 Min.
- Dämpfkörbchen in der Pfanne: 20 Min.
- Steamer-Gerät (z.B. Electrolux, V-Zug) bei 100 Grad: 30 Min.
- Miele Dampfgarer bei 100 Grad: 10-12 Min.
Steamer-Tipp: Rosenkohl hate einen grossen Bitterstoffanteil. Er sollte deshalb im Steamer nicht in einer Lochschale gegart werden. Mit wenig Bouillon in einem geschlossenen Gefäss gegart, wird das Gemüse milder im Geschmack.
Zubereitungs-Tipp: Garen im Topf, im Gärkörbchen oder im Steamer ist nur eine Methode der Zubereitung. Man kann den Rosenkohl auch in einzelne Blätter zerlegen und in wenig Butter anbraten und nach Belieben würzen. So schmeckt er gleich ganz anders!
Die besten Rezepte für die Rosenkohl-Saison:
Rosenkohl aufbewahren und tiefkühlen
Frischer Rosenkohl hält sich in der Gemüseschublade des Kühlschranks 4-5 Tage.
Wer das ganze Jahr über Rosenkohl geniessen möchte, kann ihn in der Saison tiefkühlen. Vor dem Gefrieren muss er blanchiert werden:
- Kohlröschen 1-3 Min. in kochendem Wasser blanchieren, kein Salz zugeben!
- In eiskaltem Wasser auskühlen, abtropfen, tiefkühlen.
- Etwas Zitronensaft ins Blanchierwasser geben, dies bewahrt die Farbe des Gemüses.
- Abgetropftes Gemüse auf einem Blech verteilen, tiefkühlen.
- Nach ein paar Stunden lässt sich das Gemüse lose in Gefrierbeutel füllen.
- Das Gemüse später gefroren zubereiten.
- Haltbarkeit: ca. 6 Monate.
Rezept: Cremiger Rosenkohl
Vor- und zubereiten: ca. 35 Min.
Zutaten: 1 EL Butter, 500g Rosenkohl, halbiert, 1 Zwiebel, fein gehackt, 2dl Saucen-Halbrahm, 1dl Gemüsebouillon.
Butter in einer Pfanne warm werden lassen. Rosenkohl und Zwiebel ca. 10 Min. andämpfen. Rahm und Bouillon dazugiessen, aufkochen, Hitze reduzieren, ca.15 Min. köcheln.
Passt zu: Safranknöpfli, Polenta.
Diese 5 hilfreichen Tipps musst du kennen
- Gewürze wie Kümmel, Anis oder Fenchel machen Rosenkohl bekömmlicher.
- Dank seinem hohen Gehalt an Vitamin C trägt er dazu bei, dass du fit und mit gestärkten Abwehrkräften durch die kalten Monate kommst.
- Rosenkohl ist ein natürlicher Folsäure-Lieferant.
- Die Kombination von Thiamin und Folsäure macht ihn zum idealen Gemüse für Menschen mit Konzentrationsmangel.
- Eine Prise Zucker im Kochwasser mildert den kohligen Geschmack.
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Rezept: Wintersuppe
Zutaten: 5 dl fettfreie Bouillon, 150 g Rosenkohl, 180 g Kartoffeln, in Würfeli, 100 g gekochtes mageres Siedfleisch.
Zubereitung: Bouillon aufkochen, Kohlenhydrate und Gemüse je nach Kochzeit beigeben, gar köcheln. Geflügel und Fisch erst kurz vor Ende der Kochzeit beigeben, knapp unter dem Siedepunkt gar ziehen lassen. Nach Belieben mit frischen Kräutern ergänzen.
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Diese Wintersuppe ist eine Seelenwärmerin.
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