Käseküchlein – an jeder Party dabei!
Keine Party, kein Apéro ohne Käseküchlein: Der unkomplizierte Klassiker ist für uns Schweizerinnen und Schweizer schon fast ein Nationalgericht! Das Chüechli hat es in sich: Zum Käse gesellen sich gerne Saisongemüse, frische Kräuter und rassige Gewürze – ganz nach Lust und Party-Laune.
Ein Chüechli für alle Gelegenheiten
Man soll die Feste feiern, wie sie fallen: Ob du eine kleine oder grosse Party planst, es gibt da etwas, das immer dabei sein muss. Die Rede ist von einem leichten Gebäck mit knusprigem Boden und herzhaft-saftiger Füllung, das mehr ist als ein Amuse-Bouche. Es wärmt den Magen, überfüllt ihn aber nicht: das Käseküchlein!
Es gilt als eine der Leibspeisen in unserem Lande und wird als Apérogebäck genauso genossen wie als Hauptspeise, wenn es beispielsweise mit einem knackigen Salat ergänzt wird. Jeder Kanton kennt eigene, traditionelle Rezepte für diesen einfachen und ehrlichen Käsegenuss, und doch sind die Grundzutaten immer die «üblichen Verdächtigen»: Käse, Mehl, Milch, Rahm, Ei und Gewürze.
Ein guter Grund: Der richtige Teig
Gehen wir den Käseküchlein doch etwas tiefer auf den Grund, denn am Teig sollen sich die Küchengeister nicht scheiden: Man wählt, was einem besonders mundet. In den meisten Rezepten, die zum Backen von Käseküchlein verführen, wird mit Kuchenteig gebacken, so werden die Küchlein leicht und luftig, aber auch Blätterteig gilt als guter Boden für Käseküchlein; er macht sie saftig und besonders fein.
Käseküchlein können in einzelnen Förmchen gebacken werden oder in einem Muffins-Blech mit bis zu zwölf Vertiefungen; so backen Sie auf schnelle Weise kleine, feine Käseküchlein und anderes delikates Apérogebäck, das Ihre Gäste begeistern wird.
Und wir setzen noch einen drauf – nämlich den Teigdeckel: Mit unserem cleveren Backblech «Chäs-Chüechli» bereiten Sie neben den ungedeckten Chüechli auch ganz einfach gedeckte «Chüsseli» zu.
Quiche Lorraine, die französische Schwester
Die grosse Schwester des Käseküchleins ist in der französischen Küche ein Hit: Gestatten, ihr Name ist Quiche. Sie stammt aus Lothringen, einer Region im Nordosten Frankreichs, die auf Französisch Lorraine heisst – so landen wir bei der bekannten Quiche Lorraine. Ursprünglich wurde sie mit Brotteig gebacken, heute wird vorzugsweise Kuchenteig verwendet, der mit Speckwürfeli belegt wird. Darauf wird ein Guss aus Ei oder Milch beziehungsweise Rahm und je nach Region etwas würzigem Käse verteilt.
Malakoffs, Chiechjini und Croque Monsieur
In der Familie der Käseküchlein tummeln sich in der Westschweiz darüber hinaus beispielsweise auch Malakoffs: eine Käsespezialität, deren Rezept Schweizer Soldaten von der Eroberung der Festung Malakoff 1854/55 auf der Halbinsel Krim mitgebracht haben sollen. Für diese Käseköstlichkeit existieren verschiedene Rezepte. In der Genferseeregion werden sie meistens folgendermassen zubereitet: Dünne Brotscheiben werden mit einer Käsemasse (dieselbe wie beim Käseküchlein, dazu ein Schuss Kirsch) bestrichen, die in der Mitte dicker ist als am Rand. Die Scheiben werden in Öl gebacken, abgetropft und möglichst heiss mit Cornichons und Essigzwiebeln verzehrt.Eine ebenso beliebte Malakoff-Variante besteht darin, längliche Käsestücke in einem Ausbackteig zu frittieren.Weitere typisch schweizerische Käse-Teig-Kompositionen sind die Chäs-Chiechjini aus dem Wallis (Käsestücke, die in Mehl gewendet, in Teig getaucht und gebacken werden) und natürlich die Käseschnitten und Käsetoasts, auch Croque Monsieur genannt, allen voran der Toast Hawaii mit Ananas und Schinken.
Käseküchlein vorbereiten
Käseküchlein sind ein beliebtes Apérogebäck für viele Gäste. Wer den Abend aber entspannt geniessen will, ist froh, wenn er möglichst viel vorbereiten kann. Klassische Käseküchlein lassen sich ganz einfach vorbereiten: Die Küchlein in gefetteten ofenfesten Förmchen von je ca. 10 cm Durchmesser wie gewohnt ofenfertig zubereiten und zugedeckt tiefkühlen. Die Haltbarkeit beträgt ca. 1 Monat. Die gefrorenen Küchlein in der unteren Hälfte des auf 220° C vorgeheizten Ofens ca. 30 Min. backen. Die Backzeit gegenüber frisch zubereiteten Küchlein verlängert sich so um ca. 5 Minuten.
Der Hit an jedem Kindergeburtstag
Käseküchlein schmecken auch kleinen Geburtstagskindern. Alternativ kann man die Küchlein mit etwas Speck oder Gemüse aufpeppen.
Für den speziellen Aha-Effekt lustig verziehrte Namens-Fähnchen in die Küchlein stecken. Die Namens-Fähnchen lassen sich mit Zahnstocher und Papier ganz einfach selber basteln.
Käseküchlein auch bei Laktoseintoleranz
In der Schweiz leidet mindestens jede zehnte Person an einer Laktoseintoleranz, einer Unverträglichkeit gegenüber Milchzucker. In der Regel werden 5-7 g Milchzucker pro Tag vertragen, was ca. 1 dl Milch entspricht. Viele Fertiggerichte enthalten Laktose als Zusatzstoff. Mit wenig Aufwand können Käseküchlein laktosefrei hergestellt werden.
Mit dieser Ersatz-Checkliste können Sie laktosehaltige Produkte 1:1 durch laktosefreie ersetzen:
Milchersatz: Laktosefreie Milch, Sojamilch, Haferdrink, Reisdrink, Kokosmilch, Mandeldrink.
Rahm- und Butterersatz: Coop Free From* Rahm, Freefrom Butter, Sojarahm.
Joghurtersatz: Coop Free From Joghurt, Sojajoghurt, evtl. probiotische Sauermilchprodukte.
Frisch- und Weichkäse: Coop Free From Quark, Freefrom Frischkäse, Freefrom Mozzarella, Freefrom Mascarpone.
Halbhart-, Hart- und Extrahartkäse Diese Käsesorten sind durch die Herstellung und Lagerung laktosefrei. Dazu zählen z.B. Appenzeller, Tilsiter, Raclette, Emmertaler, Greyerzer, Sbrinz und Parmesan.
Last, but not least: der Cheesecake
Zu guter Letzt widmen wir uns dem Cheesecake, der ob seines Namens leicht als Verwandter des Käseküchleins durchgehen könnte. Aber aufgepasst! Wer einen Cheesecake bestellt, darf sich nicht wundern, wenn er einen süssen Kuchen und keinen rezenten Käsekuchen erhält. Der Cheesecake ist in den Vereinigten Staaten sehr beliebt; dort wird er mit Frischkäse hergestellt, in unseren Breitengraden wird er auch mit Quark zubereitet. Wir Schweizerinnen und Schweizer mögen ihn zum Dessert, die Amerikaner geniessen ihn gerne zum Zvieri.