Alltag ohne Gluten
Der ganz normale Wahnsinn: Der Alltag zwischen Arbeit, Freizeit, Freunden, Hobbies und vielleicht Familie ist oft ein Spagat. Besonders herausfordernd kann es da werden, wenn man besondere Anforderungen an die Ernährung hat. Mit einigen Tricks, guter Vorbereitung und offener Kommunikation lassen sich die meisten alltäglichen Herausforderungen auch glutenfrei meistern. Unbeschwert und abwechslungsreich, einfach und dennoch genussvoll.
Warum glutenfrei?
Gluten kann Entzündungen in der Darmschleimhaut auslösen, die manchmal akute Beschwerden wie Bauchschmerzen und Durchfall auslösen, aber oft auch ganz still und symptomlos ihr Dasein fristen. Müdigkeit, Energielosigkeit, Konzentrationsschwäche sind die langfristigen Symptome einer Glutenunverträglichkeit.
Diese Lebensmittel enthalten Gluten
Gluten ist ein Klebereiweiss, das in verschiedenen Getreidearten vorkommt. Dies sind Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste, Einkorn und Emmer. Eine Sonderstellung hat der Hafer. Er gilt zwar heute als glutenfrei, er ist aber durch die Produktion in den Mühlen sehr häufig kontaminiert und sollte deshalb nur gegessen werden, wenn er als glutenfrei deklariert ist. Es gibt viel mehr glutenfreie Getreide als glutenhaltige und trotzdem kann zu Beginn das Gefühl aufkommen, auf alles verzichten zu müssen. Doch erst im letzten Jahrhundert hat der ertragreiche Weizen bei uns Kartoffel, Hirse und Buchweizen vom Teller gedrängt und der Siegeszug von Pasta und Brot hat Einzug gehalten. Das war eine ungesunde Entwicklung. Natürlich glutenfrei sind Reis, Mais, Kartoffel, Hirse, Buchweizen, Quinoa, Amaranth, Maniok und auch alle Nüsse und Hülsenfrüchte. Es tut uns allen gut, wieder mehr dieser natürlich glutenfreie Lebensmittel zu essen.
Glutenfreie Einkaufstour von Brot bis Fisch
Beim Einkaufen hilft das Symbol der durchgestrichenen Ähre, das international für glutenfrei steht. Komm mit auf eine virtuelle Tour durch jedes Ladenregal.
Brot
In fast jedem Brotregal grösserer Einkaufsläden gibt es glutenfreies Brot im Angebot. Es lohnt sich dieses aufzubacken oder zu toasten, so hat es mehr Geschmack. Achtung: Maisbrot ist nicht glutenfrei, da es immer eine Mischung aus Mais- und Weizenmehl ist.
Beilagen
Neben der Vielfalt an glutenfreien Getreide gibt es auch glutenfreie Spezialprodukte, wie zum Beispiel glutenfreie Teigwaren. Diese sollten immer aldente gekocht werden, da sie sonst schnell zerfallen. Immer populärer werden Pasta aus Linsen- oder Kichererbsenmehl, die ebenfalls glutenfrei sind. Gleiches gilt für die guten alten Glasnudeln.
Milchprodukte
Milchprodukte sind glutenfrei. Vorsicht geboten ist bei Joghurts und Desserts, die crunchy Toppings oder Ähnliches enthalten. Fleisch und Fisch sind glutenfrei. Bei Chicken-Nuggets oder paniertem Schnitzel ist die Panade glutenhaltig. Auch Wurstwaren enthalten oft Gluten, da es als Bindemittel eingesetzt wird.
Glutenfreie Einkaufstour von Früchten bis Snacks
Früchte und Gemüse
Bei Gemüsemischungen aus der Tiefkühltruhe kann Mehl als Bindemittel beigemischt sein. Da lohnt es sich die Zutatenliste zu studieren. Ansonsten gibt es in dieser Abteilung viel glutenfreien Genuss.
Fertigprodukte
In Fertigprodukten steckt ganz oft Weizen drin. Frisch ist immer besser. Zur Sicherheit auf die durchgestrichene Ähre achten.
Snacks
Reis- und Maiswaffeln, Pop Corn, Pommes Chips, Erdnuss-Flips und Nüsse sind natürlich glutenfreie Produkte. Dazu gibt's heute eine Fülle an glutenfreien Cracker und Gebäcken, die alle mit der durchgeschtrichenen Ähre gekennzeichnet sind.
Süssigkeiten
Reine Schokolade ist glutenfrei. Es gibt auch einige Guetzli, die kein Mehl enthalten: Schoggi-Schümli, Meringue, Zimtsterne und Makrönchen. Bei Glacé, Pudding und Crème gibt es ebenfalls eine grosse glutenfreie Auswahl, zur Sicherheit aber immer die Zutatenliste nach Weizen und Gluten zu durchforsten.
Tipp für die schnelle Küche: Bei Coop gibt es einen glutenfreien Pizzateig von Buitoni.
Zu Hause richtig lagern und zubereiten
Glutenfrei einkaufen ist das eine, doch zu Hause den Küchenschrank so einräumen, dass es glutenfrei bleibt ist das andere. Wichtig ist es, glutenfreie Nahrungsmittel separat zu lagern. Denn so schnell gibt es eine Kontamination mit Mehlstaub oder in der Eile wird zur falschen Packung gegriffen. Auch bei der Zubereitung gilt es achtsam zu sein. Die Arbeitsflächen gut reinigen, vor allem wenn Teig verarbeitet wird. Verwende separate Kochlöffel, damit sich zum Beispiel Pasta Wasser nicht vermischt. Anstelle von Mehl kann Maizena zum Binden eingesetzt werden. Ganz allgemein lohnt es sich, für alle weniger Gluten aufzutischen. So ist das Leben am einfachsten.
Die «glutenfreie» Handtasche für unterwegs
Wer zu Hause frisch kocht, kann sich mit glutenfreien Rezepten einfach ein genüssliches Leben gestalten. Anspruchsvoller wird es unterwegs. Denn das was um die Ecke gekauft wird enthält oft Mehl und ist somit ungeeignet.
Diese glutenfreien Snacks passen gut in die Handtasche Dörrfrüchte wie Datteln, Apfelringe, getrocknete Feigen
Nüsse, z.B. Mandeln, Baumnüsse, Cashews
Reiswaffeln oder glutenfreie Cracker
RawBars
glutenfreie Riegel
Eingeladen – was nun?
Niemand ist gerne der Gast mit der Extrawurst. Hier ein paar Tipps, wie die Einladung für beide Seiten entspannt bleibt. Es lohnt sich, den Gastgeber frühzeitig zu informieren. Frage am besten gleich, was als Menü geplant ist, dann könnt ihr die Änderungen gemeinsam besprechen. Es ist immer einfacher, eine Positiv-Liste statt eine Negativ-Liste zu bekommen. Teile mit, was du essen kannst und nicht, was du weglassen sollst. Das kann schnell überfordern.
Eine Portion Reis oder Salzkartoffeln kochen kann jeder. Ein separates Plätzli braten ist auch nicht schwierig, wenn andere ein paniertes Schnitzel oder ein Ragout mit einer gebundenen Sauce haben. Auch bei den Desserts gibt es viele Möglichkeiten. Fruchtsalat oder eine selbst gemachte Crème gehen immer.
Coop führt die bekannte Linie Free From, die auch bei Unverträglichkeiten und Allergien keine Wünsche offen lässt und für ein gelingsicheres Backvergnügen sorgt.