Portulak – knackig, frisch und gesund
Er ist das würzige i-Tüpfelchen auf jedem Salat: Portulak schmeckt besonders und ist gesund. Der Sommer-Portulak erfrischt mit seiner säuerlichen Note, der Winter-Portulak bereichert in der kalten Jahreszeit das Frischgemüse-Angebot. Entdecke die Unterschiede zwischen Sommer-Portulak und Winter-Portulak und lass dich von unseren leckeren Rezepten inspirieren.
Was ist Portulak?
Da haben wir den Salat! Hierzulande kennt und schätzt man den Portulak vor allem im Winter. Aber das grüne Kräutlein, das von Oktober bis März auf dem Markt oder in der Gemüseabteilung erhältlich ist, ist gar kein echter Portulak. Der so genannte Winter-Portulak sieht nur so aus wie echter Portulak, wenigstens die jungen Blätter. Botanisch gesehen, sind es zwei völlig unterschiedliche, einjährige Pflanzen. In den meisten Rezepten kann je nach Saison Sommer- oder Winter-Portulak verwendet werden.
Beide Pflanzen sind sowohl Nutz- als auch Heilpflanzen, die schon seit Jahrhunderten bekannt und geschätzt sind.
Winter-Portulak: Das musst du wissen!
- Botanischer Name: Claytonia perfoliata
- Deutsche Namen: Gewöhnliches Tellerkraut, Kubaspinat, Winterportulak, Postelein, Winterpostelein
- Saison: November bis April (wintergrün)
- Verwendung in der Küche: Blätter als Salat, fein gehackt als Würzkraut z.B in Kräuterquark, kurz gedämpft als Gemüse, wie Spinat; alle Pflanzenteile sind essbar
- Geschmack: Nussig, mild bis säuerlich, erinnert an Nüsslisalat (Feldsalat)
- Inhaltsstoffe: Hoher Vitamin-C-Gehalt, zudem Calcium, Magnesium und Eisen
- Haltbarkeit: ca. 1 Woche im Kühlschrank
Wo kommt der Winter-Portulak her?
Der Winter-Portulak bevorzugt kühle bis kalte Temperaturen – kein Wunder: Er stammt ursprünglich von der nördlichen Westküste Nordamerikas und ist auch in Alaska noch anzutreffen. Wenn es dem Postelein an einem Standort gefällt, wächst er üppig und verbreitet sich leicht. Seine zuerst spriessenden Blätter sind rauten- oder eiförmig; in diesem Stadium kennen und lieben wir sie als Salat. Ältere Blätter wachsen zu zweit zusammen und bilden einen kleinen Teller, in welchem die Blüten erscheinen, daher der Name Tellerkraut.
Bild: istock | Kateryna Kogan
Portulak: Rezepte für die kühle Jahreszeit
Sommer-Portulak: Der Echte!
- Botanischer Name: Portulaca oleracea
- Deutsche Namen: Portulak, Sommerportulak, Gemüse-Portulak, Burzelkraut
- Saison: Mai bis September (sommergrün)
- Verwendung in der Küche: Blätter als Salat, fein gehackt als Würzkraut z.B in Kräuterquark, gedämpft als Gemüse
- Geschmack: Nussig, säuerlich frisch; wenn die Pflanze zu blühen beginnt, werden die Blätter bitter; Sommer-Portulak ist pikanter und intensiver im Geschmack als Winter-Portulak.
- Inhaltsstoffe: Hoher Gehalt an Vitamin C und Omega-3-Fettsäuren, zudem Vitamin A, Vitamin B, Vitamin C, Vitamin E, Alkaloide, Cumarine, Eisen, Flavonoide, Kalium, Kalzium, Magnesium, Oxalsäure, Saponine
- Haltbarkeit: ca. 1 Woche im Kühlschrank
Woher stammt Sommer-Portulak?
Der im Sommer erhältliche Portulak stammt ursprünglich aus Süd- und Südosteuropa. Die wärmeliebende, sukkulente Pflanze mit den fleischigen Blättern gedeiht an sonnigen Standorten auch bei uns, sowohl im Garten wie in Töpfen. bereits 4 bis 6 Wochen nach der Aussaat können die ersten Blätter geerntet werden. Portulak ist so wüchsig, dass er sich unliebsam als Unkraut verbreiten kann, er gilt in der Natur als Neophyt, der einheimische Pflanzen verdrängt. Am besten verhindert man durch Rückschnitt, dass sich seine Samen unkontrolliert verteilen.
Bild: istock | Nikolay Donetsk
Portulak: Sommerliche Rezepte
Zu was schmeckt Portulak?
Sommer- und Winter-Portulak haben beide saftige Blätter, die leicht säuerlich und nussig schmecken. Portulak wird am besten gartenfrisch als Salat serviert, meistens in Kombination mit anderen Blattsalaten, denen er einen würzigen Pepp verleiht. Fein gehackt kann man ihn wie Petersilie, Kresse und andere Kräuter als Würzkraut zu allen möglichen Speisen geben. Besonders fein macht er sich in Kräuterquark, den man als Brotaufstrich oder als Grillbeilage verwendet, zum Beispiel zu Baked Potatoes. Portulak harmoniert mit Baumnuss-, Distel- oder Sonnenblumenöl, Apfelessig, Balsamico- oder Weissweinessig.
Auch als Alternative zu Spinat schmeckt er kurz blanchiert oder angedünstet sehr fein, beim Erhitzen gehen aber viele seiner wertvollen Inhaltsstoffe verloren.
Rezepte: Portulak und andere Kräuter
Portulak aus dem eigenen Garten
Sowohl der Winter- wie der Sommer-Portulak sind pflegeleichte Pflanzen, die gut im Garten oder im Topf gedeihen. Für beiden Sorten sind Samen im Gartenfachhandel erhältlich. Beachte beim Aussäen die Angaben auf der Samen-Packung.
Sommer-Portulak (Portulaca oleracea)
- Aussaat: ca. April-August
- Ernte: ca. Mai-Oktober
- Standort: sonnig, trocken
- Blütenfarbe: gelbe Blüten
- Schnitt: Nicht zu tief abschneiden, dann wächst er wieder nach.
- Tipp: Die Blütenknospen können wie Kapern verwendet werden.
Winter-Portulak (Claytonia perfoliata)
- Aussaat: ab ca. Mitte August-April
- Ernte: Herbst-Frühling
- Standort: Halbschatten, feuchte Erde
- Blütenfarbe: weisse oder weiss-rosa Blüten
Wo findet man wilden Portulak?
Beide Pflanzen versamen sich gut und sind deshalb auch verwildert in der Natur anzutreffen:
- Sommer-Portulak (Portulaca oleracea) findet man in Gärten, Baumschulen, Parks und an Mauern. Er bevorzugt halbschattige, nährstoffreiche Böden.
- Winter-Portulak (Claytonia perfoliata) wächst verwildert auf Äckern, an Wegrändern, in Gärten und Weinbergen. Er liebt lockere lehmige und sandige Böden.
Diesen Artikel teilen