Honig – Wunderwerk der Natur
Honig ist nicht nur eine süsse Verführung für den Gaumen, sondern auch ein wertvolles Geschenk der Natur. Jetzt alles erfahren, von seiner Entstehung bis zu den unterschiedlichen Sorten, seiner gesundheitlichen Bedeutung und zum richtigen Umgang mit dieser Köstlichkeit.
Wie entsteht eigentlich Honig?
Die Geschichte beginnt, wenn die Bienen emsig Nektar von Blüten oder Honigtau sammeln. Zurück im Bienenstock, geben sie den Nektar an ihre Kolleginnen weiter. In den Bienenstöcken veredeln die Bienen den Nektar mit Enzymen, Mineralien und anderen besonderen Zutaten, die später die antibakterielle Power des Honigs ausmachen. Gleichzeitig reduzieren sie den Wassergehalt des Nektars, indem sie ihn in leere Wabenzellen im Bienenstock tragen. Dort wird er durch fleissiges Flügelfächeln allmählich getrocknet. Sobald der Honig den idealen Wassergehalt von etwa 18 bis 20 Prozent erreicht hat, werden die Waben mit Wachs sicher verschlossen. Dieser Vorgang schützt den Honig vor unerwünschter Gärung, und so bleibt er lange haltbar.
Jedes Volk produziert über 100 Kilo pro Jahr für den Eigenbedarf. Geerntet werden nur etwa 10 bis 30 Kilo. Um den Vorrat der Bienen wieder aufzufüllen, füttert der Imker den Bienen ein mit Nährstoffen angereichertes Zuckerwasser.
Was steckt im Honig alles drin und wie gesund ist er?
Honig besteht zu rund 80 Prozent aus verschiedenen Zuckerarten und zu 18,5 bis 20 Prozent aus Wasser. Der hohe Gehalt an Einfachzuckern wie Glukose und Fruktose macht ihn zu einem schnellen Energielieferanten. Nebst dem Zucker enthält er andere wertvolle Inhaltsstoffe, die eine gesundheitsfördernde Wirkung haben.
Vitamine und Mineralstoffe: In Spuren enthält Honig ein breites Spektrum an Vitaminen und Mineralstoffen, einschliesslich Vitamin C, Kalzium, Magnesium, Kalium und Eisen. Diese kleinen Helferlein tragen zum Wohlbefinden deines Körpers bei.
Antioxidantien :Honig ist reich an Antioxidantien und kann dadurch das Immunsystem unterstützen.
Entzündungshemmend: Honig wirkt antimikrobiell und hat entzündungshemmende Eigenschaften.
Hustenstiller: Wenn der Hals kratzt und der Husten quält, kommt Honig oft wie gerufen. Ein Teelöffel Honig in warmem Wasser oder Tee kann beruhigend wirken und Hustenreiz lindern.
Energiebooster: Dank seines hohen Zuckergehalts ist Honig eine schnelle Energiequelle.
Trotz all seiner tollen Fähigkeiten ist Honig ist kein Ersatz für medizinische Behandlungen und seine Wirksamkeit kann je nach Art und Herkunft variieren.
Welche bekannten Honigsorten gibt es?
Honig gibt es in den unterschiedlichsten Farben, Konsistenzen und Geschmäckern. Je nachdem, was die fleissigen Bienen gesammelt haben, gibt es eine andere Honigart. Grundsätzlich haben die Bienen zwei Hauptquellen, um Honig herzustellen: einerseits Nektar und Pollen aus Blüten von Blumen, Sträuchern und Bäumen und andererseits den sogenannten Honigtau. Honigtau ist das Ausscheideprodukt von Blattläusen und anderen Insekten, die sich von Pflanzensäften ernähren. Diese Honigtau-Tröpfchen werden meist im Sommer von den Bienen gesammelt und zu Honig verarbeitet.
Blütenhonig: Der Klassiker, der aus dem Nektar einer bunten Vielfalt von Blüten entsteht.
Akazienhonig: Ein wahrer Gentleman mit mildem, delikatem Geschmack, der dank seines niedrigen Glukosegehalts meistens flüssig bleibt. Schweizer Akazienhonig stammt meist aus dem Tessin.
Waldhonig: Er entsteht aus Honigtau, den die Bienen von Blattläusen sammeln. Sein dunkler Farbton und der würzige Geschmack sind seine Markenzeichen.
Kastanienhonig: Er ist kräftig und leicht herb im Geschmack und hat eine dunkle Farbe.
Manuka-Honig: Dem Honig der Manuka-Bäume aus Neuseeland wird eine besonders starke antibakterielle Wirkung zugeschrieben. Er enthält eine hohe Konzentration an Methyglyoxal (MGO).
Löwenzahnhonig: Der Löwenzahnhonig ist kein Bienenhonig. Er heisst so, weil er eine honigartige Konsistenz hat. Das Wasser von eingelegten Löwenzahnblüten wird mit Zucker dick eingekocht.
Das sind nur einige der vielen Schätze aus der Welt des Honigs. Jede Sorte hat ihren eigenen Charakter und ihren unverwechselbaren Geschmack.
Wie erkenne ich echten Honig?
In der Schweiz gibt es das goldene Gütesiegel mit der Aufschrift «Schweizer Bienenhonig», das garantiert, dass der Honig maximal 18,5 Prozent Wasser enthält, schonend verarbeitet wurde und die Bienen ein vielfältiges Nahrungsangebot haben. Der Imker um die Ecke, bei dem du die Bienen fliegen siehst, ist auch eine verlässliche Adresse. Fakt ist: Du kannst dem Honig nicht ansehen, ob er gepanscht ist, also ob ihm künstlich Glukose zugesetzt wurde, und wie die Verarbeitung war. Ausländische Massenproduktionen sind durch das Lebensmittelgesetz schwierig zu überprüfen. Auch beim Honig gilt: Qualität hat ihren Preis. Die Investition lohnt sich auf jeden Fall!
Wie lagere und verwende ich Honig richtig?
Wegen der antimikrobiellen Eigenschaften ist Honig ein fast unverderbliches Produkt und über Jahre haltbar. Er wird am besten bei 10 bis 18 Grad, geringer Luftfeuchtigkeit, dunkel in einem Glas gelagert. Honig kann mit der Zeit kristallisieren, das heisst, es bilden sich Zuckerkristalle und der Honig wird fest. Das ist ein natürlicher Prozess und beeinträchtigt die Qualität des Honigs nicht. Wie schnell er kristallisiert, ist von den Zuckerarten abhängig. Je mehr Glukose er enthält, umso stärker kristallisiert er und wird fest. Wenn du den Honig lieber flüssig magst, stellst du ihn in ein warmes Wasserbad, und schon schmelzen die Kristalle, und der Honig wird wieder flüssig. Das Wasserbad sollte maximal 40 Grad warm sein.
Tipp:Gib Honig erst in deinen Tee, wenn er auf Trinktemperatur abgekühlt ist. Nur so bleiben die gesundheitsfördernden Eigenschaften des Honigs enthalten.
Feine Rezepte mit Honig
Ist Honig für Babys geeignet?
Auch wenn Honig als sehr gesund gilt, wird er im ersten Lebensjahr nicht empfohlen. Honig kann geringe Mengen an potenziell gesundheitsschädlichen Keimen enthalten. Da das Immunsystem von Säuglingen noch nicht voll ausgereift ist, könnten diese zu Krankheiten führen. Für Erwachsene ist der Genuss von Honig absolut unbedenklich.
Ist Honig vegan?
Da der Honig von Tieren produziert wird, gilt er als nicht vegan.
Wie ökologisch ist Honig?
Die Honigproduktion stösst aufgrund der teilweise angewandten Methoden und Haltungsbedingungen aus ökologischer Sicht auf Kritik. Den Bienen und der Umwelt zuliebe sollte darum Honig aus nachhaltiger und regionaler Produktion bevorzugt werden – denn nur mit gesunden Bienen können wir das Wunderwerk der Natur noch lange geniessen.
Text: Silvia Kumar
22. Dezember 2023