Das kleine 1×1 der Backformen
Schnell einen gluschtigen Kuchen backen! Doch wer die Wahl hat, hat auch die süsse Qual: Nicht nur die zahlreichen verführerischen Rezepte von Betty Bossi machen den Entscheid schwer, auch die Backform muss passen. Cake, Gugelhopf, Springform und Förmchen in verschiedenen Grössen – was, wenn man die richtige Form gar nicht hat? Mit diesen Tipps kommst du zu deinem Traumkuchen.
Formfehler – oder wie du eine Backform durch eine andere ersetzt
Wer regelmässig backt, steht irgendwann vor dem Problem: Du möchtest deinen Kuchen statt in einer grossen Springform in einer kleinen backen. Aus einem Gugelhopf soll ein Cake werden oder aus einem Cake viele Muffins. Gründe dafür gibt es viele: Vielleicht hast du zu wenig Eier, oder dir fehlt schlichtweg die im Rezept genannte Form, oder aber du willst den Kuchen einfach grösser haben. Es gibt auf jeden Fall eine Lösung – sofern du ein klein bisschen Mathematik nicht scheust.
Aufs Volumen kommts an
Das Prinzip ist sehr einfach: Es geht um das Volumenverhältnis der Formen. Wie viel fasst die eine Form und wie viel die andere? Daraus ergibt sich der Umrechnungsfaktor. Das Fassungsvermögen einer Form kannst du ermitteln, indem du Wasser aus einem Messbecher hineingiesst. Bei Springformen oder verstellbaren Cakeformen legst du zuerst einen dünnen Plastikbeutel hinein, damit das Wasser nicht ausfliesst. Wenn du beide Volumen hast, teilst du den kleineren Wert durch den Grösseren und erhältst so den Umrechnungsfaktor. Jetzt müssen alle Zutaten durch diesen Faktor dividiert (oder multipliziert)werden.
Nicht teilbare Zutaten
Beim Teilen von Mengen kann es passieren, dass du auf Ergebnisse wie etwa ein halbes Ei kommst. Hier ist entweder etwas Experimentierfreude gefragt, oder aber du verquirlst das Ei, wägst es und nimmst davon die exakt richtige Menge.
Wenn es um Springformen geht, die sich in der Grösse nicht stark unterscheiden, ist es manchmal gar nicht notwendig, so genau zu rechnen, denn wenn die Teigmenge etwas kleiner oder grösser ausfällt, wird der Kuchen einfach ein bisschen flacher oder höher und benötigt eine kürzere oder längere Backzeit.
Wichtig ist, dass die Teigmenge nur bis ca. zwei Drittel der Randhöhe eingefüllt wird. Wenn du Teig übrig hast, kannst du damit ein paar Muffins backen.
Nachfolgend ein paar bewährte Faustregeln für die wichtigsten Umrechnungen.
Faustregeln
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Aus einem Kuchen von 24 cm Ø soll einer von 26 cm Ø werden
Es braucht für die grössere Springform ¼ mehr Teig (Zutaten durch 4 dividieren und mit 5 multiplizieren).
- Aus einem Kuchen von 24 cm Ø soll einer von 20 cm Ø werden.
Es braucht nur etwa ¾ der Teigmenge (Zutaten durch 4 dividieren und mit 3 multiplizieren).
- Aus einem Cake von 30 cm Länge soll ein Kuchen von 24 cm Ø werden
Für die Springform wird die doppelte Teigmenge benötigt.
- Aus einem runden Kuchen soll ein Cake werden
Ein Kuchen, der zum Backen in einer Springform bestimmt ist (z.B. Rüeblitorte), lässt sich nicht so einfach in einen Cake verwandeln. Der Teig ist viel zu feucht, sodass der Cake weder durchbacken noch aufgehen würde.
- Aus einem Cake sollen Muffins werden
Der Teig für einen Cake von 28 bis 30 cm Länge reicht für 12 bis 14 Muffins von ca. 8 cm Ø, je nachdem, wie hoch man die Förmchen einfüllt.
- Aus einem Rezept mit 4 Eiern soll eines aus 3 werden
Alle Mengen durch 4 dividieren und mit 3 multiplizieren. Die Teigmenge beträgt so nur noch ¾ der Ausgangsmenge.
Ist der Kuchen schon fertig?
Eine Backprobe lohnt sich eigentlich immer, denn jeder Ofen backt ein bisschen anders, und die Backzeit im Rezept ist nur ein Richtwert. Besonders wichtig ist die Backprobe, wenn ein Kuchen nicht in derselben Form gebacken wird wie im Rezept angegeben.
So geht die Backprobe:
Mit einem Holzspiesschen oder einer Stricknadel gegen Ende der angegebenen Backzeit an der dicksten Stelle einstechen, wieder herausziehen. Die Spitze sollte feucht sein, aber es darf kein Teig mehr daran kleben.
Text: Erica Angelone
21. September 2022
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