Apfelküchlein - so fein!
Was die Grossmutter schon zu schätzen wusste, ist auch heute noch voll im Trend: Saftige Apfelringe, in süssem Teig ausgebacken - Apfelküchlein sind die Stars der Stunde!
Apfelküchlein: Klassiker im Teigmantel
Der Apfel ist die beliebteste Schweizer Frucht. Gerne wird sie als ganze Frucht «knackig frisch ab Baum» genossen, doch man kennt sie auch gekocht oder gebacken, wie zum Beispiel als duftende und knusprige Apfelküchlein.
Landauf, landab erfreut sich diese feine und herzliche Mahlzeit grosser Beliebtheit, und das seit vielen, vielen Jahren. Zarte Apfelringe, im feinen Teigmantel ausgebacken, serviert mit Vanillesauce und Zimt, sind ein wahrer Klassiker im Reich der Gaumenfreuden!
Apfelküchlein: Die leichte Variante aus dem Chüechli-Blech
Frittieren ist relativ aufwändig, Fettgebackenes zudem kalorienreich. Für Gourmets, die trotzdem nicht auf Apfelküchlein verzichten möchten, hat Betty Bossi das Chüechli-Blech entwickelt, in dem die Apfelküchlein oder auch Bagels und Donuts ohne Öl und darüber hinaus im Ofen gebacken werden.
Sortenvielfalt: Äpfel für alle Fälle
Vom Schweizer Obstverband wird für Apfelküchlein in erster Linie der Boskoop-Apfel (eine holländische Sorte) besonders empfohlen, er ist ein typischer Kochapfel.
Im Grunde kann man mit jeder Sorte backen, es gilt darum, sich an der Jahreszeit zu orientieren und möglichst Früchte aus einheimischer Ernte zu bevorzugen. Geübte Chüechlerinnen empfehlen für Apfelküchlein den Braeburn, der auch für seinen hohen Vitamin-C-Gehalt bekannt ist.
Bis auf die Sommermonate sind die sogenannten Lagersorten wie zum Beispiel Jonagold und Maigold fast das ganze Jahr über im Angebot. Im Herbst kann man Sorten wie Elstar, Cox Orange, Kidds Orange oder Rubinette geniessen oder als Apfelküchlein zubereiten.
Küchlein als Energiespender
Apfelküchlein sind keine Schweizer Spezialität, denn überall, wo es Äpfel gab und gibt, werden sie seit je in allen möglichen Varianten gebacken, gekocht und genossen.
Der Apfel gilt als die älteste kultivierte Frucht der Erde. Diverse Rezepte - mitunter aus dem Jahre 1780 - belegen die Kochkultur von Apfelküchlein und anderen Apfelspeisen.
Bis ins 19. Jahrhundert gab es keine Kleinbacköfen, wie sie heute in jedem Haushalt selbstverständlich sind. Deshalb wurden die Apfelspezialitäten immer nach derselben Methode zubereitet: In heissem Schmalz in einer Pfanne über dem Feuer. Wann immer der Name Küchlein für ein Gericht verwendet wird, ist zumeist diese Zubereitung gemeint.
Aus heutiger Sicht scheint diese Kochart sehr fettig und kalorienreich, aber der damaligen Bevölkerung, die nicht nur während der Arbeit viel öfter im Körpereinsatz war, als viele von uns das heute sind, war sie durchaus zumutbar.
Früher wurde ganz natürlich mit dem gebacken, was rund ums Haus zu finden war, und Äpfel wurden in allerlei Formen wie Schnitzen, Stücken oder wie bei den Apfelküchlein in Ringen verwendet.
Als beliebteste und meist gegessene Frucht in der Schweiz, ist der Pausenapfel ist eine ideale Zwischenmahlzeit. Er liefert neben Energie auch viel Wasser und ist dadurch ein guter Durstlöscher. Zudem befinden sich die meisten wertvollen Inhaltsstoffe direkt unter der Schale.
In der Volksheilkunde ist das schon lange bekannt: «An apple a day keeps the doctor away!» - ein Apfel pro Tag hält den Doktor fern! Dafür verantwortlich sind die sekundären Pflanzenstoffe, die für den Schutz vor Herzkrankheiten verantwortlich sind.
Vorteilhaft für unsere Gesundheit ist auch der relativ hohe Pektingehalt im Apfel. Pektin ist eine wasserlösliche Nahrungsfaser, die eine quellende Wirkung hat. Es kann im Darm Gallensäure binden. Dies ist von Bedeutung, da Gallensäure aus Cholesterin gebildet wird. Reichlicher Apfelkonsum hat dank dem Pektingehalt eine cholesterinsenkende Wirkung und kann auch Schwermetalle wie Blei oder Quecksilber binden und unschädlich machen. Zudem sorgt er für eine natürliche Verdauung.
Aktualisiert: 1. Februar 2021
Text: Tania Kummer | Ernährungs-Tipp: Marlène Gautschi, dipl. Ernährungsberaterin HF