Glace-Coupes: 6 beliebte Klassiker
Wie herrlich erfrischend ist es doch, an einem heissen Sommertag in einer lauschigen Gartenbeiz unter schattigen Bäumen einen Coupe zu schlemmen! Wir zeigen dir welche Coupe-Klassiker auf der Beliebtsheitsskala ganz oben stehen und wie sie du selbst zubereiten kannst.
Nr. 1: Bananensplit – die gespaltene Banane auf Erfolgstour
Um 1900 wurde der Bananensplit (englisch: banana split, gespaltene Banane) in Amerika zum ersten Mal serviert. Wer der Urheber des Rezepts ist, ist jedoch bis heute unklar. Die amerikanische Variante des Bananensplits besteht aus einer geschälten, längs aufgeschnittenen Banane mit je einer Kugel Vanille-, Schokolade- und Erdbeerglace dazwischen. Darüber wird Ananassirup, Schokoladesauce und Erdbeersirup gegossen. Rahm, Nusssplitter und eine Cocktailkirsche krönen das üppige und farbenfrohe Kunstwerk.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde eine einfachere Variante des Bananensplits in Europa populär, die aus Banane, Vanilleglace, Schokoladesauce und Rahm bestand.
Tipp: Etwas Zitronensaft über die Bananen träufeln. Dies verhindert, dass sie schnell braun werden.
Nr. 2: Pêche Melba – Pfirsich für die Sängerin
Das Dessert Pêche Melba wurde 1892 vom französischen Koch Auguste Escoffier für eine Party zu Ehren der australischen Opernsängerin Nellie Melba kreiert. In der Originalversion wurden die Pfirsichhälften mit Zuckerwatte garniert. 1900, zur Eröffnung des Carlton Hotels, entwickelte der bekannte französische Koch und Autor Auguste Escoffier die heute bekanntere Version der Pêche Melba mit Himbeerpüree.
Tipp: Pfirsiche lassen sich einfacher schälen, wenn sie vorher kurz in heisses Wasser getaucht werden. Zum Dekorieren und Verfeinern Mandelsplitter verwenden.
Nr. 3: Coupe Romanoff - der Luxuriöse
Die Kombination aus der Kombination von ebenso einfachen wie exklusiven Zutaten - frischen Erdbeeren, Vaniellglace und Rahm - verleiht diesem Dessert einen Hauch von Noblesse und Exklusivität, was gut zum Namen «Romanoff» passt. Namensgeber war der russische Zar aus dem Hause Romanow, der diese Nachspeise geliebt haben soll. Tragischerweise wurde 1918 die ganze Zarenfamilie Romanow von Lenin hingerichtet. Des Zars liebste Nachspeise überlebte ihn und der Coupe ist heute fast beliebter als sein Namensgeber.
Nr. 4: Coupe Nesselrode - beliebte herbstliche Dessertspezialität
Der nächste Herbst kommt bestimmt und mit ihm die Vermicelles: Der leckere Coupe Nesselrode aus Vermicelles, Meringues, Rahm und Vanilleglace wurde nach dem russischen Diplomaten Karl Robert Graf von Nesselrode benannt. Das Dessert vereint eine Fülle von unterschiedlichen Konsistenzen: die eiskalte Vanilleglace, den luftig-leichten Rahm, die knusprigen Meringues und die spaghettiartige Struktur der Vermicelles. Als Farbtupfer den Rahm mit einer Cocktailkirsche garnieren.
Nr. 5: Eiskaffee - kühler Koffeinkick
Der Eiskaffee oder Café glacé, wie er auf manchen Glace-Karten auch genannt wird, zählt zu den Schweizer Coupe-Klassikern. Er besteht aus mehreren Kugeln Kaffeeglace und einem Schlagrahmhäubchen. Dieses wird gerne mit Zimt- oder Schokoladepulver oder auch mit Schoko-Kaffeebohnen verziert. Unsere Kaffee-Amaretto-Glace mit Amarenenkirschen ist eine interessante Abwandlung. Ein herrlich erfrischender Genuss ist der Eiskaffee auch als Frappé.
In unseren Nachbarländern versteht man unter einem Eiskaffee ohnehin ein kaltes Getränk. Wenn man es in einer deutschen oder österreichischen Eisdiele bestellt, bekommt man Vanilleglace mit kaltem Kaffee und Schlagrahm serviert. In Italien ist der caffè freddo ein gekühlter, mit Wasser verlängerter Espresso.
Nr. 6: Coupe Dänemark - in der Not wird Grosses erfunden
Zum Abschluss nochmals ein absolutes Highlight: Coupe Dänemark. Erdacht wurde der Coupe Dänemark von einem Wirt in einem Vergnügungspark in Kopenhagen, als spätabends eine Schar Gäste nach Glace-Desserts verlangte und er nur noch etwas Vanilleglace in der Kühltruhe vorfand. Er machte aus der Not eine Tugend, schmolz Schokolade zu einer heissen Sauce und goss sie über die kalte Vanilleglace. Sein improvisiertes Dessert kam gut an und wurde in den letzten 80 Jahren zum Bestseller auf allen Glace-Karten!
Tipp: Die Schokolade unbedingt im Wasserbad und nicht direkt auf der heissen Platte schmelzen. Wird die Schokolade zu heiss, lässt sie sich nicht mehr zu einer geschmeidigen Sauce verarbeiten. Nach dem Schmelzen die flüssige Schokolade mit Rahm verrühren. Dies verhindert, dass die Schokolade hart wird, wenn man sie über die Vanilleglace giesst.
Hochprozentige Sorbets
Hochprozentige Sorbets sind noch keine Klassiker, aber ein Trend, der die letzten Jahre immer mehr Aufwind bekam: Die erfrischend-spritzige Kombination von einem fruchtigen Sorbet mit einem Schuss Alkohol. Die hochprozentigen Sorbets werden in der Champagner-Flute oder einem Martini-Glas serviert. Das bekannteste von allen ist wohl das Sorbet Colonel: zartes Zitronensorbet, serviert mit Wodka und dekoriert mit einem Minzeblatt. Weitere beliebte Kombinationen sind Birnensorbet mit Williamsschnaps, Zwetschgensorbet in Pflümli und Mandarinen- oder Orangensorbet in Campari. Moussierende Schaumweine wie Prosecco und Champagner bringen noch zusätzlichen Reiz und können mit beinahe allen Fruchtsorbets problemlos kombiniert werden.
Aber auch die jüngeren Gäste müssen in diesem Fall nicht auf das Dessert verzichten. Für die Kinder anstatt Champagner einfach Ginger Ale, Zitronenlimonade oder alkoholfreien Schaumwein für die Zubereitung dieses erfrischenden Desserts verwenden.
Text: Christine Signer Aktualisiert: 20. Mai 2024
Text: Christine Signer
Aktualisiert: 20. Mai 2024