Glutenfreie Pasta – welche schmeckt am besten?
Spaghetti, Fusilli, Hörnli, Tortellini – ein Leben ohne Pasta ist schwer vorstellbar. Wer sich glutenfrei ernährt, müsste eigentlich auf Pasta verzichten, denn herkömmliche Teigwaren werden aus Weizen oder Dinkel hergestellt. Zum Glück gibt es heute eine grosse Auswahl an glutenfreien Teigwaren aus anderen Zutaten, die richtig gut schmecken. Entdecke die Vielfalt und die wichtigsten Tipps für den vollen glutenfreien Genuss.
Was ist anders bei glutenfreier Pasta?
Glutenfreie Teigwaren bestehen aus Getreidemehlen, die natürlich kein Gluten enthalten. Bei den industriell hergestellten ist eine Mischung aus Mais- und Reismehl die Basis. Da das Klebereiweiss fehlt, sind Nudeln und Co. weniger elastisch. Die richtige Mischung aus glutenfreien Getreidemehlen, Stärke und Bindemittel macht es aus, dass die Pasta zusammenhält und einen angenehmen Biss hat.
Glutenfreie Teigwaren im Vergleich
Es gibt mittlerweile sehr viele glutenfreie Pastasorten auf dem Markt, und das ist ein Geschenk. Der Pastabaron Barilla produziert Teigwaren seit 1877 und bietet sechs verschiedene Pastasorten senza glutine an. Sie werden aus weissem und gelbem Mais- und Reismehl hergestellt. Schär, die bekannteste Marke von glutenfreien Produkten, hat zwölf verschiedene Teigwarensorten im Angebot inklusive Tortellini, Ravioli und Gnocchi. In Süditalien, nicht weit von Neapel, setzt das Traditionshaus Rummo seit 175 Jahren auf langsame Produktion und bringt geschmacklich gute Produkte auf den Markt. Nebst den bekannten Produzenten hat fast jede grössere Einkaufskette ihre glutenfreie Eigenmarke. Da Geschmäcker bekanntlich verschieden sind, kommt niemand ums Ausprobieren herum, wenn er seinen persönlichen Favoriten finden will.
Reisnudeln – Klassiker aus Asien
Reisnudeln gibt es schon lange, und sie haben ihren Ursprung im Fernen Osten. In der thailändischen, japanischen oder chinesischen Küche werden sie in einem Wok gebraten oder in einer würzigen Nudelsuppe serviert. Die Reisnudeln gibt es bei uns als Bandnudeln oder als feine Vermicelli. Das Gute daran ist, dass sie nicht in der Pfanne gekocht werden müssen. Du kannst sie mit heissem Wasser übergiessen und einfach ziehen lassen. Der Geschmack ist ziemlich neutral, und somit eignen sich die Reisnudeln vor allem in asiatischen Gerichten mit vielen Gewürzen oder mit der Zugabe einer feurigen Sauce.
Buchweizen – Schweizer Pizzoccheri und japanische Soba-Nudeln
Obwohl der Name den Anschein macht, sind die beiden Namensvetter Weizen und Buchweizen nicht miteinander verwandt. Der Buchweizen ist ein Pseudogetreide und wird seit über 4000 Jahren kultiviert. Er gedeiht auch in kargen Gegenden und zählte deshalb lange Zeit im höher gelegenen Puschlav zu den Grundnahrungsmitteln. Die berühmten Pizzoccheri, die handgemachten Buchweizennudeln, haben dort ihren Ursprung. In klassischen Pizzoccheri-Rezepten wird dem Buchweizenmehl noch Weizenmehl zugefügt. Für die glutenfreie Variante kann Maizena verwendet werden. Bei Coop gibt es glutenfreie Buchweizen-Fusilli von Karma.
Auch in Japan hat Buchweizen Tradition. Echte Soba-Nnudeln, die in den würzigen Nudelsuppen zu finden sind, bestehen zu 100 Prozent aus Buchweizen. Doch Achtung: Nicht überall, wo Soba draufsteht, ist Buchweizen drin. Fertigsuppen enthalten die günstigeren Weizennudeln. Original Soba-Nudeln aus reinem Buchweizen gibt es zum Beispiel von der Marke Lima oder King Soba.
Orange, gelb und grün – Pasta aus Hülsenfrüchten oder Gemüse
Jetzt wird es bunt. Die Welt der Pasta aus Hülsenfrüchten ist beinahe unerschöpflich: schwarze Spaghetti aus Black Beans, orange Fusilli aus roten Linsen, gelbe Penne aus Kichererbsenmehl oder grüne Nudeln aus Erbsen. Hülsenfrüchte sind proteinreich und enthalten viele Nahrungsfasern. Sie sind also glutenfrei und vollwertig, was sie in der gesunden Alltagsküche besonders beliebt macht.
Die Zusammensetzung von Hülsenfrüchten und Getreide ist sehr unterschiedlich, und so ist auch das Geschmackserlebnis. Hülsenfrüchte sind per se trocken, und somit ist die Sauce entscheidend für den Genuss. Bei Linsenpasta & Co. wählst du am besten ein Rezept, das eine üppige Sauce enthält, bei der du sie grosszügig untermischen kannst. Je dünner die Teigwaren, zum Beispiel bei Spaghetti, umso angenehmer ist der Biss.
Nebst Hülsenfrüchten gibt es auch Pasta aus getrocknetem Gemüse, zum Beispiel aus Süsskartoffeln oder Randen.
Glutenfreie Rezepte für den vollen Pasta-Genuss
Glutenfreie Pasta selber machen
Glutenfreier Teig ist in der Verarbeitung klebriger als der herkömmliche. Halte dich genau an das Rezept, damit du den Teig gut bearbeiten kannst. Der glutenfreie Pastateig besteht aus glutenfreiem Mehl und einem Bindemittel wie Flohsamenschalen oder Leinsamenmehl. Wenn du ein Rezept für Eierteigwaren machst, wird der Teig geschmeidiger. Die Mühe lohnt sich, um in den Genuss von frisch gefüllten Tortellini oder Ravioli zu kommen. Natürlich kannst du die selbst gemachten Teigwaren auch trocknen und dir einen Vorrat anlegen.
Tipps und Tricks für den glutenfreien Pasta-Genuss
Halte dich immer an die genaue Kochzeit. Wenn du sie zu lange kochst, fallen sie auseinander.
Spüle die Teigwaren nach dem Kochen mit heissem Wasser ab, so kleben sie weniger.
Beim Anbraten solltest du sparsam wenden und rühren, damit die Teigwaren nicht matschig werden.
Wie so vieles im Leben ist auch der glutenfreie Pasta-Genuss Gewöhnungssache. Je mehr du ausprobierst, umso eher wirst du deine ganz persönlichen Lieblinge finden. Hab Spass dabei!
Text: Silvia Kumar, dipl. Ernährungsberaterin HF 21. Februar 2023