Hamburger: Vom Fast Food zum Festessen
Der Hamburger ist der Inbegriff für Fast Food – dabei kannten und schätzten schon unsere Grossmütter das vollmundige Hackfleisch-Tätschli! Ob für Fleischtiger oder Vegetarierinnen: Mit Hingabe und feinen Zutaten hergestellt, sind Burger aller Art wieder im Trend.
Burger für Fleischtiger
Der typische amerikanische Burger wird nur aus gewürztem Hackfleisch hergestellt; für das Tätschli oder Patty, das zwischen zwei Brötchenhälften geklemmt wird, verwendet man keine weiteren Zutaten. Hier gilt Fleischgenuss pur.
In der europäischen Variante werden meistens Eier und/oder eine Zutat auf Getreidebasis wie zum Beispiel eingeweichte Brotreste oder Paniermehl zum Binden des Hackfleischs verwendet.
Tipp: Beim Hackfleisch kann reines Rindfleisch oder eine Mischung aus Schweine-, Rind- und Kalbfleisch verwendet werden. Manchmal wird auch Brät hinzugegeben, um die Fleischmasse und eventuell andere Zutaten zusammenzuhalten.
Burger selber machen
Wenn man seine Burger fertig im Supermarkt einkauft, gibt es leider keine allzu grosse Auswahl. Ausserdem enthalten Fertigprodukte meistens noch chemische Bindemittel, Geschmacksverstärker und Konservierungsmittel. Wer seinen Burger allerdings selber zubereitet, kann hochwertige und frische Zutaten und seine bevorzugten Gewürze verwenden.
Tipp: Selbst gemachte Burger lassen sich prima einfrieren. So hat man gesunde Burger, die man einfach aus dem Tiefkühlfach zaubern kann, wenn es mal schnell gehen muss.
Rezepte: Passende Saucen
Geschmacklich abgerundet werden alle Burger durch verschiedene Saucen. Einige Ideen nebst den traditionellen Senf, Ketchup und Mayonnaise sind Meerrettich-Schaum, Cocktail-Sauce, Tzatziki, Pesto oder Kräuterquark.
Feines Fleisch mit rassiger Würze
Wer einen ganz edlen Burger herstellen will, lässt sich beim Metzger zartes Rindfleisch zweimal schnetzeln. Fein gehackte Zwiebeln, Peperoni oder Rüebli-Stückli bringen Geschmack und etwas Farbe in das Burger Patty. Zum Würzen eignen sich Pfeffer, Chili, Paprika, Kreuzkümmel, Tabasco, Worchestershiresauce, Knoblauch, Zwiebeln und Petersilie besonders gut.
Mit Gewürzen und anderen Zutaten lassen sich auf einfache Weise Variationen des Fleisch-Tätschlis herstellen. Für einen griechischen Burger zum Beispiel nimmt man Lammhackfleisch und würzt es mit etwas Senf, Oregano, Salz und Pfeffer. Zum gegrillten oder gebratenen griechischen Burger passen Tomaten und Gurkenscheiben sowie das traditionelle Tzatziki.
Cheeseburger: Der beliebte Käse-Hamburger
Wenn in den Hamburger zusätzlich eine Scheibe Käse (klassisch wird Cheddar verwendet) gepackt wird, wird er zum Cheeseburger. Er ist einer der beliebtesten Hamburger, und es gibt ihn inzwischen in mehrstöckigen Varianten.
Der bekannte Big Mac von McDonald's setzt sich zum Beispiel folgendermassen zusammen: Brötchenboden, eine Käse- und eine Hackfleischscheibe, Brötchenmittelteil, eine Hackfleischscheibe, Brötchendeckel.
Bei einer weiteren Variante wird der Cheeseburger noch mit einer Schicht Frühstücksspeck (Bacon) belegt. Man spricht dann von einem Bacon Cheeseburger.
Ein Juicy Lucy Burger (oder Jucy Lucy) ist ein Cheeseburger mit geschmolzenem Käsekern, d.h. der Käse wird ins Fleisch eingearbeitet, anstatt darauf gelegt.
Burger Buns: Hamburger-Brötchen selber machen
Zu einem selbst gemachten Hamburger gehören natürlich selbst gemachte Brötchen. Die weichen Burger Buns bestehen aus einem Hefeteig und haben einen fein buttrigen Geschmack. Nach dem Rösten in der Pfanne oder auf dem Grill sollten sie schön knusprig sein. Mit unserem Rezept gelingen deine Burger-Brötchen sicher!
Ebenfalls für Burger verwenden kann man Bagels. Sie bestehen ebenfalls aus einem Hefeteig, nur dass die Brötchen mit dem Loch in der Mitte vor dem Backen zusätzlich in Zucker-Salz-Wasser ziehen gelassen werden, damit sie eine schöne, glatte Oberfläche bekommen.
Eine Alternative ist Laugengebäck wie Silserli. Oder, wenn du es lieber rustikal hast, Ciabatta.
Pulled Pork Burger: Zarter BBQ-Genuss
Gar kein Fast Food sind Burger mit Pulled Pork oder Pulled Beef. Die Vor- und Zubereitung des klassischen amerikanischen Barbecue-Gerichts Pulled Pork nimmt bis zu zwei Tage in Anspruch. Das Ergebnis dieser Marinier- und Garprozedur im Barbecue-Smoker ist zartester Fleischgenuss: Das Fleischstück von der Schweineschulter wird durch das lange Garen bei Temperaturen von 100 bis 130°C butterzart, so dass es fast von selbst zerfält und mit einer Gabel locker zerzupft («pulled») werden kann.
Die Pulled-Pork- und Pulled-Beef-Bratenstücke können auch im Backofen niedergegart werden. Das dauert bei einem Rindsschulterbraten oder einem Schweinsbraten vom Hals immerhin auch noch fünf bis sechs Stunden!
Vegetarische Varianten: Gemüse- und Protein-Burger
Der Veggie-Burger bietet mit seiner vielfältigen Auswahl an Zutaten die Möglichkeit, seine ganz persönliche Burger-Kreation zu erfinden. Zu Beginn wählt man eine Basis-Zutat aus Getreide (z.B. Reis, Hafer-, Hirseflocken, Quinoa, Grünkern, Griess) oder Kartoffeln, die man dann mit verschiedenen Gemüse (z.B. Bohnen, Erbsen, Kichererbsen, Linsen, Zucchini, Rüebli, Mais, Auberginen) sowie Kernen und Nüssen (z.B. Sesamkerne, Haselnüsse, Baumnüsse, Mandeln, Pinienkerne, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne) verfeinern kann.
Welche Proteinquellen können Fleisch ersetzen?
Vegetarierinnen und Vegetarier, denen der Gemüse-Burger als Fleischersatz dient, sollten vor allem Linsen, Gelberbsen, verschiedene Bohnen, Erbsen oder Nüsse dazugeben. Diese sind ausgezeichnete Proteinquellen. Natürlich kann auch Tofu in den Burger gemischt werden.
Der neue Fleischersatz: Jackfruit
Auf dem besten Weg, dem Tofu als Fleischersatz den Rang abzulaufen, ist inzwischen die Jackfruit. Die exotische Riesenfrucht hat in gekochtem Zustand eine Textur wie Fleisch. Bei uns sind im Handel vor allem die unreifen grünen Jackfruits in der Dose erhältlich – in Asia-Läden oder in Online-Shops. Mehr über den neuen Fleischersatz liest du in unserem Beitrag Im Trend: Jackfruit, das neue Fleisch.
Burger für spezielle Bedürfnisse: Glutenfrei, Low Carb, im Trend
Burger sind ideal, verschiedenen Ernährungsbedürfnissen innerhalb der Familie oder einer Gästerunde Rechnung zu tragen. Neben den bereits erwähnten vegetarischen Varianten hat Betty Bossi auch die Rezepte für glutenfreie und Low-Carb-Burger. Sie lassen sich alle gut vorbereiten bzw. tiefkühlen, sodass du immer einen Vorrat in der Hinterhand hast.
Für eine Überraschung sorgen so trendige Kreationen wie der Ramen-oder der Bao-Burger. Statt im traditionellen Burgerbrötchen werden die Hackfleisch-Tätschli im gebratenen Ramen-Nudel-Nestli bzw. im gedämpften chinesischen Bao-Brötchen serviert.
Burger aus der Bratpfanne oder vom Grill
Burger richtig grillieren
Burger sind ein heikles Grillgut. Sie bleiben gerne am Rost kleben und zerfallen beim Wenden. Die Lösung ist eine Grillplatte mit hochwertiger Antihaftbeschichtung. So klebt der Burger nicht und lässt sich problemlos wenden.
Holzkohle-/Gas-/Elektrogrill: Burger zugedeckt über mittlerer Glut (ca. 200 Grad) beidseitig je ca. 10 Min. grillieren, bis der austretende Fleischsaft klar ist.
Burger richtig braten
Zum Braten von Hamburgern eignet sich am besten eine antihaftbeschichtete Brat- oder Grillpfanne.
Und so gehts: Öl in einer beschichteten Bratpfanne heiss werden lassen. Hitze reduzieren, Burger – evtl. portionenweise – bei mittlerer Hitze beidseitig je ca. 5 Min. braten, herausnehmen, im auf 60 Grad vorgeheizten Ofen warm stellen.
Von Hamburg in die Neue Welt: Wer hats erfunden?
Die Auswanderer, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vom Hamburger Hafen in die USA übersetzten, nahmen ihre kulinarischen Traditionen mit. Dazu gehörte ein Hamburger Brötchen mit Bratenresten und etwas Bratensauce.
Wie nun aber das Hackfleischplätzchen in das Brötchen kam, dafür gibt es unterschiedliche Geschichten. Eines haben sie gemeinsam: Sie spielen sich alle in den USA ab.
Und es gibt mehrere Männer, die als Erfinder des Hamburgers genannt werden:
1885, Seymour, Bundesstaat Wisconsin
Der 15-jährige Charlie Nagreen soll auf einem Jahrmarkt Hackfleischbällchen verkauft haben. Das Geschäft lief mässig, denn es war schwierig, die runden, fettigen Bällchen während des Herumschlenderns zu essen. Kurz entschlossen presste er die Bällchen flach und legte sie zwischen zwei Scheiben Brot.
1885, Hamburg, Bundesstaat New York
Frank Menches verkaufte auf Märkten warme Schweinswürstchen mit Brot. Eines Tages hatte sein Metzger Lieferschwierigkeiten, und in der Not verkaufte Menches Hackfleischplätzchen in Brötchen.
1904, St. Louis, Bundesstaat Missouri
Ein wichtiges Ereignis in der Geschichte des Hamburgers war die damalige Weltausstellung. Fletcher Davis verkaufte dort nämlich ein Sandwich mit einem Hackfleischplätzchen mit Senf und Zwiebeln! Selbst die Zeitung «New York Tribune» soll diese Zwischenverpflegung erwähnt haben. Diese Kombination fand viele Liebhaber, und bald kamen die ersten Verkaufsketten für Hamburger auf, wie zum Beispiel Nathan’s and White Castle.
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Text: Betty Bossi Online-Redaktion Aktualisiert: 16. August 2021