Mein Kind ist krank – was kann es essen?
Kleine und grosse Krankheiten gehören genauso zum Kinderalltag wie das Spielen und Lachen. Was kann, soll oder darf mein Kind nicht essen, wenn es krank ist? Diese Frage beschäftigt alle Mütter und Väter irgendwann einmal. Ob Erkältung, Fieber, Durchfall oder Verstopfung: Du kannst immer etwas tun das deinem Kind hilft, von innen aus zu heilen.
Was isst mein Kind bei einer Erkältung?
Die Antwort liegt bereits im Wort. Dein Kind hat sich erkältet, weil es für einen Moment zu kalt hatte. Jetzt braucht sein Körper viel Wärme. Beim Frühstück könnte ein Hafer- oder Hirsebrei mit gedünsteten Apfelschnitzen und Zimt den Körper anwärmen. Tagsüber mag es vielleicht eine leichte Schleimsuppe. Getränke und Milchprodukten aus dem Kühlschrank eher zurückhaltend einsetzten. Es gibt viele Tees, die helfen, den Schleim auszuputzen. Thymian, Salbei und Süssholz sind sehr unterstützend. Einfach ausprobieren, vielleicht mag dein Kind etwas davon. Tipp: Die Küche hält auch viele Heilmittel bereit. Zwiebel hacken und ein Mulltuch binden. Dieses dann über das Bett hängen. Die Dämpfe lösen den Schleim. Tipp: Zwei Zwiebeln klein hackeh, drei Esslöffel Zucker darüber geben und lassen die Zwiebeln zwei bis zwölf Stunden ziehen lassen. Jetzt kannst du deinem Kind mehrmals täglich einen Teelöffel von diesem wirkungsvollen Hustensirup verabreichen.
Was isst mein Kind bei Fieber?
Bei Fieber haben Kinder meistens keinen Appetit, und das ist auch gut so. Der Körper ist voll und ganz damit beschäftigt die «Angreifer» aufzufressen, und er hat nebenher nicht noch Kapazität, um Essen zu verdauen. Wenn dein Kind Appetit hat, dann darf es auch essen. Mit kalten Nahrungsmitteln und Getränken, die direkt aus dem Kühlschrank kommen, eher zurückhaltend sein. Der grosse Temperaturunterschied ist für den Körper anstrengend, und er verbraucht unnötig Energie fürs Aufwärmen der kalten Speisen. Das Wichtigste ist, viel zu trinken. Auch Babys, die noch nicht schwitzen, verdunsten mehr Flüssigkeit über die erhitzte Haut. Also regelmässig zu trinken anbieten oder einen Schoppen geben. Kamille und Lindenblüte sind schweisstreibend und helfen, das Fieber zu senken. Falls dein Kind wenig Appetit hat, kannst du auch Zwieback anbieten. Auch Apfelmus oder eine leichte Suppe aus Kartoffeln oder Getreide tut gut.
Was isst mein Kind bei Durchfall?
Nur weil es mal etwas dünner ist in der Windel, muss das noch nicht gerade ein Durchfall sein. Ab vier bis fünfmal wässrigem Stuhlgang pro Tag gilt es bei Kindern als Durchfall. Durchfall kann schnell kommen und gehen. Wenn der Durchfall stark ist oder nach drei Tagen noch nicht abgeklungen ist solltest du zum Kinderarzt gehen. Die wichtigste Ernährung beim Durchfall ist ebenfalls das Trinken. Tee mit einem Teelöffel Zucker und einer Prise Salz gleicht den Flüssigkeitsverlust gut aus. Bei Durchfall haben Kinder oft keinen Appetit. Wenn dies der Fall ist, gibst du ihm das Essen am besten in Form einer Suppe. Eine Schleimsuppe oder eine Rüeblisuppe beruhigt den Darm und das Kind.
Ebenfalls bewährt haben sich geriebener Apfel, Heidelbeeren, Reis, gekochte Rüebli und Banane. Sie binden das Wasser, und der Stuhl wird fester. Geben Sie Ihrem Kind einen Teelöffel Joghurt zu jeder Mahlzeit, sobald der Durchfall abgeklungen ist. Das hilft, die Darmflora aufzubauen. Ungeeignete Nahrungsmittel bei Durchfall Bei Durchfall unbedingt zurückhaltend sein mit fettreichen Nahrungsmitteln, wie Frittiertem, Wurstwaren oder Käse, und auch mit Rohkost. Diese haben eine lange Verdauungszeit und sind nichts für einen nervösen Darm. Milch hat die Eigenschaft, den Stuhl weich zu machen, und sollte bei Durchfall auch nur in ganz kleinen Mengen gegeben werden.
Was isst mein Kind bei Verstopfung?
Verstopfung ist in den meisten Fällen eher ein psychisches denn ein körperliches Thema. Der Darm hat ebenso viele Nervenenden wie das Hirn und reagiert somit genauso empfindsam. Von der psychischen Seite können Unruhe, innere Anspannung und Angst Gründe für Verstopfung sein. Das kommt auch bei Kindern vor. Von der körperlichen Seite sind zu wenig Flüssigkeit und zu wenig Nahrungsfasern die Hauptursache. So oder so: Immer darauf achten, dass genug getrunken wir. Bei den Mahlzeiten darauf achten, dass Sie nicht trocken sind, also suppig, sämig, cremig von der Konsistenz her ist ideal. Dies gilt insbesondere auch bei den Zwischenmahlzeiten. Bananen, Reiswaffeln und Cracker & Co. sind bei Verstopfung nicht zu empfehlen. Lieber saftige Früchte, Kompott, Joghurt oder Milch bevorzugen. Tipp: Der Darm entspannt sich mit Wärme. Dafür warmes Massageöl (das kaltgepresste Rapsöl aus der Küche funktioniert ebenso gut) auf die warmen Hände geben und den Bauch spiralförmig im Uhrzeigersinn massieren.