Nachhaltigkeit bei Betty Bossi Küchen- und Haushaltshelfern
Ein nachhaltiges Produkt wird möglichst ressourceneffizient hergestellt, möglichst lange genutzt und am Ende seines Lebenszyklus idealerweise rezykliert oder fachgerecht entsorgt. Um dies zu erreichen, entwickelt Betty Bossi möglichst langlebige, qualitativ hochwertige und robuste Produkte, welche die Bedürfnisse und Wünsche unserer Kundinnen und Kunden vollumfänglich erfüllen, damit sie möglichst lange genutzt werden und Freude bereiten.
Innovative Materialien für nachhaltige Küchenhelfer
Unsere Produktideen spiegeln und testen wir im Entwicklungsprozess regelmässig mit unseren Kundinnen und Kunden und entwickeln sie entsprechend weiter. Neben einem perfekten Back- oder Kochresultat spielen auch viele weitere Faktoren eine wichtige Rolle, wie zum Beispiel: Ist das Gerät alltagstauglich? Ist die Anwendung intuitiv und ergonomisch? Kann man es einfach in der Spülmaschine reinigen?
Basierend auf den Produktanforderungen wählen wir das richtige Material für jedes einzelne Produkt. Dabei ermitteln wir Nutzung, Abrieb, physikalische und thermische Belastungen, Statik, Haptik und Ästhetik passend zum Produkt. Beispielsweise ist Silikon das ideale Material für einen Frischhalte-Deckel. Er dient als Ersatz für Frischhalte- oder Alufolie und macht Lebensmittel und Reste länger haltbar, was ebenfalls dem Prinzip der Nachhaltigkeit entspricht. Recyceltes Aluminium verwenden wir bei verschiedenen Grillplatten.
Alle Materialien, die bei unseren Küchenhelfern zum Einsatz kommen, sind lebensmittelecht.
Einsatz von Kunststoffen
Bei vielen unserer Produkte ist hochwertiger Kunststoff zum heutigen Zeitpunkt das Material der Wahl, da sich damit qualitativ hochstehende, langlebige Produkte herstellen lassen. Die Auswahl an verschiedenen Kunststoffen ist gross und die für eine Anwendung benötigten Materialeigenschaften können sehr gezielt ausgewählt werden. Kunststoff ist beliebig formbar, leicht im Gewicht und dennoch stabil, robust und unzerbrechlich. Er kann beliebig gefärbt oder auch transparent sein. Beispielsweise ist unser Kochbesteck – wie die Bratschaufel-Duo «hot»– aus Kunststoff und zerkratzt damit keine Pfannen. Zudem ist es hitzebeständig, spülmaschinentauglich und es rostet nicht. Für unsere Eigenentwicklungen verwenden praktisch immer hochwertige reine Kunststoffe (PP, PE, PA, POM, SAN, Tritan, ABS). Auch in der Ökobilanz schneidet Kunststoff generell nicht schlechter ab als andere Materialien. Die Ökobilanz umfasst die Umweltbelastung eines Produkts über seinen gesamten Lebenszyklus hinweg – von der Herstellung bis zur Entsorgung. Dazu schreibt das Bundesamt für Umwelt (BAFU): «Entgegen der verbreiteten Wahrnehmung sind Kunststoffe aus der Sicht von Ökobilanzen oft wertvolle und effiziente Werkstoffe, so belasten beispielsweise Versandhüllen von Zeitschriften aus Kunststoff die Umwelt tendenziell weniger als Papiercouverts.» (Kunststoffe (admin.ch), 14. Mai 2020). Aktuell laufen in Wirtschaft und Politik Bestrebungen für ein neues, schweizweites Recyclingsystem für Kunststoffe – ähnlich dem PET-Recyclingsystem, das eine Rücklaufquote von 81 Prozent aufweist. Wir verfolgen diese Entwicklungen aufmerksam und prüfen, ob auch Betty Bossi Produkte künftig auf diesem Weg rezykliert werden können. In der Zwischenzeit empfehlen wir, unsere Produkte aus Kunststoff weiterzugeben oder sie im Haushaltskehricht zu entsorgen. Erdölbasierter Kunststoff hat gute Brenneigenschaften und dient als Sekundärenergiequelle zur Erzeugung von Wärme und Strom. Kunststoff wird vor allem zum Problem, wenn er nicht korrekt entsorgt oder wiederverwertet wird. Erst dann gelangt er in die Umwelt und die Weltmeere.
Auf den Einsatz folgender Materialien verzichten wir vollumfänglich:
Melamin
Melaminharze sind Kunstharze aus Melamin und Formaldehyd. Sie werden vermehrt auch in Küchenutensilien eingesetzt. Nicht selten wird mit Nachhaltigkeits-Argumenten für das Geschirr geworben. Doch Melaminharze sind problematisch, sowohl während der Herstellung als auch bei der Verwendung. Säurehaltige Lebensmittel und Temperaturen über 70 Grad Celsius können Melamin und Formaldehyd aus den Produkten freisetzen. Melamin kann zur Schädigung der Niere führen. Formaldehyd ist haut- und schleimhautreizend sowie als Allergen für Atemwege und Haut bekannt, zudem soll es eine krebserregende Wirkung haben. Deshalb verzichtet Betty Bossi vollumfänglich auf Melaminharze.
PVC
Polyvinylchlorid (PVC) ist ein häufig eingesetzter thermoplastischer Kunststoff. PVC wird aus Vinylchlorid hergestellt, das Krebs erzeugen kann. Um das spröde PVC elastisch zu machen, werden problematische Weichmacher (vor allem Phthalate) eingesetzt, die nicht fest an den Kunststoff gebunden sind und freigesetzt werden können. Sie können schädigend auf den Hormonhaushalt und die Fortpflanzungsfähigkeit wirken. Bei der Verbrennung von PVC können giftige Stoffe freigesetzt werden. Betty Bossi verzichtet vollumfänglich auf den Einsatz von PVC.
BPA
Bisphenol A (BPA) ist in vielen Verbraucherprodukten enthalten und ein Grundbaustein des Kunststoffes Polycarbonat. BPA kann sich aus dem Kunststoff lösen, wenn er erhitzt wird, oder wenn er nicht sorgfältig produziert wird, und so in unsere Nahrung gelangen. Bisphenol A kann das Hormonsystem stören und daher vor allem in sensiblen Entwicklungsphasen von Kindern Schäden anrichten. Alle in der Küche verwendeten Produkte von Betty Bossi sind selbstverständlich BPA-frei.
Silberionen
Silberionen wirken toxisch auf Bakterien und töten diese ab. Deshalb werden sie vermehrt in Kosmetika, Lebensmittelverpackungen, Desinfektions- und Reinigungsmittel, aber auch in antibakteriellen Socken und Unterwäsche eingesetzt. Auch in der Medizin werden Silberionen häufig eingesetzt. Problematisch sind Silberionen, weil sie über das Abwasser in den Wasserkreislauf gelangen und so möglicherweise die Umwelt schädigen könnten. Betty Bossi setzt keine Silberionen ein.
Ausblick
Bei Betty Bossi sind wir bestrebt, unsere Geschäftstätigkeiten laufend nachhaltiger zu gestalten. Dazu gehört auch die Wahl möglichst nachhaltiger Materialien - idealerweise aus schonend produzierten nachwachsenden Rohstoffen. Deshalb verfolgen und prüfen wir neue Entwicklungen und die damit verbundenen Chancen für den Ersatz von erdölbasierten Materialien aufmerksam. Ein Beispiel sind Bioplastics. Unter «Bioplastics» oder «Biopolymeren» versteht man zwei Gruppen von Kunststoffen, welche entweder auf der Basis von nachwachsenden Rohstoffen (Stärke, Öle, Zucker, Zellulose oder andere Pflanzenfasern usw.) oder aus biologisch abbaubaren fossilen Rohstoffen erzeugt werden. Wir teilen die Haltung der Coop Genossenschaft und verwenden aktuell keine Bioplastics, da sie in der Ökobilanz nicht besser abschneiden als andere erdölbasierte Kunststoffe. Eine interessante Alternative könnten künftig Bioplastics zweiter Generation sein – diese Entwicklung verfolgen wir aufmerksam. Sie können analog Bio-Treibstoffen zweiter Generation aus Produktionsabfällen und -rückständen gewonnen werden, sofern für diese keine andere hochwertige Verwertung möglich ist. Beispiele hierfür sind vor allem faserbasierte Rohstoffe wie Gras aus landwirtschaftlichen Grenzertragsflächen, FSC-zertifizierte Zellulose, Zuckerrohrfasern (Bagasse) und Bambusfasern. Aktuell entsprechen diese Materialien gemäss unseren Kenntnissen noch nicht den Anforderungen für einen langjährigen Einsatz in der Küche.