Pikante Wähen - herzhaft gut!
Salzige Wähen sind beliebt, schnell gemacht und lassen sich beliebig variieren. Entdecke neue und klassische Wähenrezepte!
Die Klassikerinnen: Käsewähe, Spinatwähe, Zwiebelwähe
Die Klassikerinnen unter den salzigen Schweizer Wähen sind die Käsewähe, die Spinatwähe, die Gemüsewähe und die Zwiebelwähe. Die Käsewähe wird traditionellerweise an der Basler Fasnacht serviert. Das ganze Jahr über ist sie ein beliebtes Familienessen. Verwende einfach deinen Lieblingskäse, zum Beispiel Gruyère, Sbrinz, Emmentaler und Freiburger Vacherin, oder eine Reibkäsemischung!
Auf eine bunte Gemüsewähe kannst du alles packen, was gerade Saison hat und verwertet werden muss. Noch herzhafter wird deine Gemüse-Tarte, wenn du sie mit Speckwürfeli anreicherst.
Die Spinatwähe ist nach wie vor eine grosse Favoritin, obwohl sie nicht mit frischem Gemüse zubereitet wird. Ihr grosser Vorteil ist, dass sie sich jederzeit aus dem Vorrat zubereiten lässt, denn ein Päckchen tiefgekühlter gehackter Spinat ist in vielen Schweizer Tiefkühlern vorhanden.
Die Zwiebelwähe kennen wir in der Schweiz in vielen regionalen Varianten: Im Kanton Bern als vegetarischen Zibelechueche (Zwiebelkuchen), in der Ostschweiz als Bölletünne mit Speckwürfeli.
Welchen Teig für salzige Wähen?
Für pikante Wähen kannst du zwischen verschiedenen Teigarten auswählen. Häufig verwendet wird der Kuchenteig, er eignet sich auch für süsse Wähen. Neben dem gewöhnlichen Kuchenteig gibt es bei Coop auch einen rund ausgewallten Bio-Dinkelkuchenteig, der sich ebenfalls sehr gut für pikante Wähen eignet. In salzigen Wähen ebenfalls häufig zum Einsatz kommt Blätterteig, aber auch ein Flammkuchen- oder Pizzateig ist eine gute Wahl. Mit der grossen Auswahl an Fertigteigen ist man in der schnellen Alltagsküche gut bedient.
Vielleicht hast du ja etwas mehr Zeit und möchtest den Teig für deine Wähen selber machen? In unserem Magazinbeitrag Geliebte Wähe: Die besten Rezepte und Tipps von Betty Bossi findest du die Rezepte für selbstgemachte Wähenteige sowie viele Tipps für ein sicheres Gelingen.
Welchen Wähenguss für salzige Wähen?
Ein süsser und ein salziger Wähenguss unterscheiden sich von den Zutaten her nur geringfügig. Der wichtigste Unterschied ist wohl, dass in einem pikanten Guss Salz statt Zucker verwendet wird. Ansonsten können in etwa dieselben Zutaten eingesetzt werden: Neben Rahm, Milch und Quark zum Beispiel auch saurer Halbrahm oder Ricotta.
Häufig braucht es für einen salzigen Wähenguss mehr Eier: zwei bis drei statt nur eines. Und neben Salz kann der pikante Wähenguss mit weiteren Gewürzen und frischen Kräutern verfeinert werden.
Salzige Wähen vegetarisch oder mit Fleisch
In keinem Gericht ist es leichter, den Vorlieben der Mitessenden so leicht Rechnung zu tragen als bei einer Wähe. Wenn zum Beispiel die einen Familienmitglieder ein vegetarisches Wähenrezept wünschen und die anderen ein fleischiges, kannst du die eine Hälfte der Wähe einfach nur mit Gemüse und die andere zum Beispiel zusätzlich mit Speckwürfeli oder Salami belegen – so kommen alle auf ihre Kosten.
Besonders praktisch sind Wähenbleche mit einem Teiler oder ein Pizza- und Wähenteiler, der sich auf die Grösse des Blechs einstellen lässt. Damit kannst du nicht nur Wähen unterschiedlicher Grösse, sondern auch eine salzige und eine süsse Wähe gleichzeitig backen.
Salzige Tartes Tatin: Umgekehrte Gemühewähen
Die klassische Tarte Tatin ist eine umgekehrte süsse Wähe mit Blätterteig und caramelisierten Äpfeln. Mit vielen Gemüsesorten (z.B. Tomaten, Spargeln, Rüebli, Lauch) funktioniert das genauso, nur dass daraus eine salzige Wähe wird. Probiere es einmal aus!
Wer hat die Wähe erfunden?
Die Wähe ist eine Klassikerin der Schweizer Küche. Schon unsere Vorfahrinnen zeigten sich erfinderisch, wenn es darum ging, am fleischlosen Freitag oder am Waschtag ein schmackhaftes, schnelles Menü auf den Tisch zu bringen.
Ob die Wähe aber tatsächlich in der Schweiz erfunden wurde, lässt sich nicht schlüssig beweisen. Fest steht laut dem Basler Volkskundler Albert Spycher lediglich, dass das Wort «Wähe» gegen Ende des 18. Jahrhunderts aus dem südelsässischen Sprachgebrauch in die Gegend von Basel kam.
Die Bezeichnung Wähe, «Waaie» oder «Waijhe» für einen flachen Kuchen mit niederem Rand und einem süssen bzw. pikanten Belag wird jedenfalls sowohl in der Schweiz als auch im Badischen und im Elsass verwendet. Der alemannische Mundartdichter Johann Peter Hebel (1760-1826), der in Basel und in Hausen im Wiesental (Kreis Lörrach) aufwuchs, hat die Wähe in einem Gedicht verewigt:
Gang bring der arme Fischer-Lis
e Säckli Mehl, e Hemdli wyss, [...]
und sag, sie söll au zuenis cho
und Weihe hole, wenn i bach [...]
Text: Daniela Rinderknecht
Aktualisiert: 26. Januar 2023