Waffeln - köstliche Ideen für Geniesser
Waffeln sind ein ausgesprochen beliebtes Gebäck, das vor allem noch warm und knusprig köstlich schmeckt. War ihre Herstellung mit dem schweren Waffeleisen über offenem Feuer früher eine wahre Kunst, gelingen sie in der modernen Küche zum Glück mühelos. Entdecke mit Betty Bossi, wie vielseitig du Waffeln zubereiten kannst, egal ob traditionell süss oder zur Abwechslung einmal pikant.
Grosses Waffelvergnügen nördlich der Grenze
Die luftigen, weichen Waffeln, die wir heute kennen, stammen vermutlich aus Belgien. Schon die Grossmütter bestreuten sie gerne mit Puderzucker und tischten dazu Kompott auf. Ebenfalls sehr beliebt sind Konfitüre und ein Klecks Schlagrahm obenauf.
Im nördlichen Europa stösst man auf viele regionale Waffelvorlieben: Westfälische Waffeln unterscheiden sich von ihren Schwestern durch die Beigabe von gemahlenen Nüssen zum Teig, während Lütticher Waffeln mit grobem Hagelzucker gebacken werden, der durch die Hitze caramelisiert.
Ausserdem krönen die Belgier ihre Waffeln noch mit Früchten, Rahm oder warmer Schokoladesauce. Ein holländischer Klassiker sind knusprige Stroopwaffels (Sirupwaffeln).
Schwedische Waffeln bestehen aus ungesüsstem Teig; man isst sie warm mit Konfitüre und Schlagrahm, gern auch mit frischen Beeren.
Butterwaffeln mit Schoggisauce
Die neue Waffelformen revolutionieren das Waffelbacken (ohne Waffeleisen): Wie wäre es mit Butterwaffeln mit Schokoladesauce?
Überraschend: Waffel-Sticks
Süsse oder pikante Waffeln in Stäbchenform sind ideal zum Snacken und Dippen. Zum Beispeil: Churros mit kalter Schoggisauce.
Dekorativ: Waffelkörbli
Desserts, Galcen und vieles mehr lassen sich in den Waffelkörbli dekorativ anrichten.
Zum Anbeissen: Waffelbecher
Der Hingucker für Desserts, Apéros, Buffets, Partys. Zum Beispiel: Waffelbecher mit Schoggimousse
Waffeln backen einst und jetzt
Bei der herkömmlichen Waffelzubereitung mit dem Waffeleisen müssen einige Punkte beachtet werden: Alle Zutaten sollten Zimmertemperatur haben, damit Waffeln wirklich gut gelingen.
Wird der Teig mit Mineralwasser angerührt,werden die Waffeln besonders locker und luftig, Rahm macht sie schön zart.
Für Nusswaffeln können einfach zehn bis zwanzig Prozent der Mehlmenge durch gemahlene Nüsse ersetzt werden. Durch den Zusatz von Aromen schmeckt der klassische Waffelteig immer wieder anders.
Die Waffelbäckerei war Männersache
Die Vorgänger der Waffeln sind die Oblaten, die mit speziellen Zangeneisen in mittelalterlichen Klöstern über offenem Feuer gebacken wurden als Hostien für das Abendmahl. Spätestens im 14. Jahrhundert begann man auch am heimischen Herd mit der Waffelbäckerei.
Die dicken Waffeln sind vermutlich in Belgien als Festgebäck entstanden. Auch die Schweden haben seit Jahrhunderten eine ausgeprägte Vorliebe für Waffeln, sie haben sogar einen eigenen Waffeltag (Våffeldagen), der alljährlich am Tag Mariä Verkündigung jeweils am 25. März mit Waffelschmäusen begangen wird.
Die frühen Waffeleisen des Mittelalters sahen aus wie überdimensionale Zangen mit grossen runden oder eckigen Eisenplatten, die direkt über das Feuer gehalten wurden. Sie waren so schwer, dass die Waffelbäckerei grundsätzlich Männersache war.
Die Feinen, Zarten mit Schweizer Tradition
In der Schweiz sind bis heute eher dünne, knusprige Waffelnsorten bekannt und beliebt. Auf den ersten Blick scheinen sie ein völlig anderes Backwerk zu sein, in Wirklichkeit sind sie aber die Vorfahren der grösseren, weichen Waffeln: die Zürcher Offleten, die Sensler Bretzeln, die Bricelets der Romandie und die Emmentaler bzw. Berner Bretzeli. Auch sie gehen alle auf die mittelalterlichen Oblaten zurück.
Diese dünnen Waffeln waren bis zum 18. Jahrhundert in weiten Teilen der Schweiz verbreitet und ein typisches Festgebäck der Zünfte. Der älteste Hinweis findet sich 1552 im Kanton Freiburg; ein Waffeleisen wird als «fer pour fere le bresie» bezeichnet. Bretzeli und Bricelets sind also verwandt, der Teig ist im Grunde derselbe. Am bekanntesten sind sicher die Bretzeli, die die Firma Kambly seit 1910 unverändert herstellt.