Tavolata, Apéro riche, Potluck-Party – kochen, teilen und geniessen
Gemütlichkeit, Genuss und Gemeinschaft machen ein paar Stunden Glück aus. Die Amerikaner nennen einen Anlass, zu dem jeder Gast kulinarisch etwas mitbringt, schlicht Potluck, Topfglück! Wir Schweizerinnen und Schweizer machen aus dem trendigen «Social Dining» einfach einen «Teilet» oder eine Tavolata, gerne mit vielen kleinen, feinen Häppchen, denn schliesslich sind wir grosse Apéro- und Fingerfood-Fans.
Bild: iStock/shironosov
«Kann ich etwas mitbringen?» – «Nein, du MUSST!»
Was gibt es Schöneres als mit Freunden und der Familie gemütlich zusammenzusitzen und gemeinsam ein feines Essen zu geniessen! Als Gastgeberin ist man dabei leider nur zu oft gestresst und schwitzend in der Küche beschäftigt, während die Gäste aufs Essen warten – das ist vorbei!
So stilvoll und gediegen die Einladungen früher waren, so unkompliziert und ungezwungen trifft man sich heute zum Tafeln. Weisse Stofftischtücher und eine Besteck-Batterie links und rechts neben dem Teller dämpfen den Appetit eher, als dass man sich aufs Menü freut. Das Wichtigste bei einer Einladung ist doch der gemeinsame Genuss.
Damit auch die Gastgeberin nicht mehr abseits stehen muss, delegiert sie die Zubereitung der Gerichte kurzerhand an ihre Gäste: Alle bringen etwas mit – und schon kann die Tavolata steigen, egal, wie viele gute Freunde sich treffen.
Video: Apérogebäck mit Wow Effekt!
Im Nu füllen, ausstechen und backen! Dank der neuen Apéro-Blume ist das wunderschöne, gleichmässige Apéro-Gebäck in wenigen Minuten genussbereit.
Ausstechform Apéro-Blume, 32 cm
«Bring a plate» und Potluck-Party
In den USA und in Australien kennt man das Prinzip dieses «Teilets» schon lange. Es war und ist dort üblich, dass an Veranstaltungen der Kirchgemeinde, von Sportklubs und anderen Vereinigungen jeder eine Schüssel oder eine Platte mit selbstgemachten Köstlichkeiten mitbringt und sie auf einem gemeinsamen Buffet präsentiert. «Bring a plate» lautet in Australien deshalb nicht nur die Aufforderung, etwas zu einem Fest beizusteuern, der Anlass selber wird in Down Under mittlerweile so bezeichnet.
In Amerika trifft man sich zur Potluck-Party, was mit Topfglück übersetzt werden kann: Was in den mitgebrachten Töpfen der Gäste drin ist, ist quasi Glückssache und eine schöne Überraschung. Der Begriff Potluck tauchte in den USA bereits im 16. Jahrhundert auf und bezeichnete damals das Essen für einen unerwarteten Gast, der dann also auf gut Glück auf geniessbare Reste im Kochtopf hoffen musste. Die heutige Bedeutung geht wahrscheinlich auf die entbehrungsreichen 1930-er Jahre in den USA zurück, als man das Wenige, das man hatte, in der Not mit anderen teilte. Seit den 1950er-Jahren sind Potluck-Partys sehr beliebt und haben nichts mehr mit Entbehrung zu tun.
Gefüllte Ringe – Mini-Aufwand, Mega-Effekt
Gehen dir die Ideen für die Tavolata langsam aus? Mit dieser Ausstechform und der integrierten Füllhilfe lässt sich schnell und einfach ein gluschtiges Gericht kreieren, das alle überraschen wird.
Zwei Beispiele aus dem Rezept-Flyer zur Ausstechform Ring mit Füllhilfe:
-
Spinat-Ricotta-Ring
-
Apfel-Zimt-Ring
Betty Bossi Ausstechform Ring mit Füllhilfe
Typisch schweizerisch, der Apéro dînatoire
Wir Schweizerinnen und Schweizer lieben unsere Apéro-Kultur und weil wir Meister sind im «Apérölen», haben wir den Apéro riche erfunden. Der ist so reichhaltig, dass es gar keinen eigentlichen Hauptgang mehr braucht – ja, selbst das Dessert ist Teil des Apéro-Buffets.
An formellen Anlässen wird der Apéro meistens im Stehen genossen, man pilgert vom Buffet zum Stehtischchen und gibt sich dem Smalltalk mit den anderen Gästen hin. Die viel gediegenere Form ist der Apéro dînatoire zu Hause, im Garten oder auf der Terrasse: Ein grosser Tisch, genügend Stühle und eine köstliche, bunte Auswahl an verschiedenen Speisen laden zum unkomplizierten Genuss im Freundeskreis ein. Auch ein Apéro riche oder dînatoire wird zur Tavolata, wenn jeder Gast selber feine Häppchen für alle mitbringt.
Kanadisch, spanisch, italienisch – oder einfach «hyggelig»
In der Romandie trifft man sich zu einem «Repas canadien», einer kanadischen Mahlzeit. Weshalb dieses gemeinschaftliche Essen in der Westschweiz so heisst, ist nicht genau bekannt. In Frankreich organisiert man eine «Auberge espagnole», wenn man sein Essen mit anderen teilen möchte. Das tönt fröhlich, hat aber einen negativen Hintergrund: Im 18. Jahrhundert hatten spanische Herbergen einen so schlechten Ruf, dass man gut daran tat, seine eigene Verpflegung mitzubringen, wenn man nicht hungrig ins Bett gehen wollte.
Im Tessin und in Italien trifft man sich zur Tavolata und auch im Norden Europas schätzt man die kulinarische Geselligkeit. Abschalten, gemütlich zusammensitzen, feines Essen geniessen, sich geborgen und glücklich fühlen: Die Dänen nennen dieses Lebensgefühl «Hygge». Die «hyggeligen» Tischrunden mit Freunden können Stunden dauern – nicht umsonst gelten die Dänen als eines der glücklichsten Völker der Welt.
Alles eine Frage der Organisation
Die perfekte Gastgeberin gibt die Zügel nicht gerne aus der Hand, aber bei einer Potluck-Party ist das Delegieren Pflicht. Allerdings tut man trotzem gut daran, den Anlass zu planen, die Speisen mehr oder weniger zu koordinieren und den Überblick zu bewahren. So kann man sich entspannt auf die Einladung freuen, die trotz allem überraschende Momente bieten wird.
Tipps für Gastgeberinnen und Gastgeber
- Überlege dir ein Motto für deine Einladung, wenn du allzu heftige kulinarische Kollisionen vermeiden möchtest. Lass alle Gäste nach Rezepten eines Buches kochen, zum Beispiel nach dem Betty Bossi Buch «Apéro & Fingerfood» oder gib sonst ein Motto vor wie «Italienisch», «Schweizer Küche» oder «orientalische Mezze».
- Fünf Kartoffelsalate, vier Bleche mit Brownies, aber niemand hat etwas Grünes mitgebracht? Erstelle eine grobe Liste für deine kochenden Gäste, z. B. 3× Knabberzeug, 3× vegi, 3× Fleisch, 3× Dessert. Wer gar keine Überraschungen mag, verteilt gleich ganz konkrete Koch- und Backaufträge an jeden einzelnen Gast, das ist aber ziemlich uncool …
- Erkundige dich nach Allergien und Essgewohnheiten wie Laktoseintoleranz, vegane Ernährungsweise, Glutenunverträglichkeit etc. und teile dies den mitkochenden Gästen mit.
- Sorge für ein gutes Timing: Wie viele Gerichte müssen gekühlt, wie viele aufgewärmt werden? Schaffe Platz im Kühlschrank.
- Kläre ab, welches Geschirr benötigt wird. Verzichte der Umwelt zuliebe auf Wegwerfgeschirr. Wenn du keinen Geschirrspüler hast, organisiere den Abwasch als Teil der Party.
- Niemand kann das alles im Kopf behalten. Am einfachsten gehts mit einem Eventplanungstool wie z. B. Doodle. Neben Datum, Uhrzeit und Ort kann man auf Doodle auch weitere Optionen vorgeben, z. B. die oben erwähnten Gerichtekategorien und Fristen.
- Organisiere Klarsichtfolie, Kunststoffdosen und Gefrierbeutel für allfällige Resten. Achtung: ungekühlte Speisen und Roheierspeisen dürfen aus hygienischen Gründen nicht mehr konsumiert werden.
-
Bitz Speiseteller, grau rosa - 6 Stk.
Ausverkauft -
Bitz Suppenschale, schwarz grün, 18 cm - 6 Stk.
Ausverkauft
Tipps für die kochenden Gäste
- Wähle ein Gericht, das gut transportiert werden kann. Benütze für kalte oder warme Speisen isolierende Gefässe und Taschen.
- Beschrifte deine Platten, Bleche etc. auf der Unterseite mit deinem Namen, so bekommst du sie sicher wieder zurück.
- Bleib beim einmal gewählten und kommunizierten Gericht und bring nicht statt eines Pastasalates dann doch ein Tiramisu mit.
- Muss dein Gericht aufgewärmt werden, sprich dich mit der Gastgeberin ab. Wenn jeder Gast ein heisses Gericht servieren will, wirds eng im Backofen.
- Erkundige dich bei der Gastgeberin, ob genügend Gläser, Schälchen etc. vorhanden sind, falls du für den Service welche benötigst.
- Sind 20 Gäste eingeladen, brauchst du für eine Tavolata nicht 20 volle Portionen zu kochen. Bei grossen Anlässen gilt die Faustregel: Anzahl Personen : Anzahl Gerichte = Menge pro Gericht. Beispiel: Wenn für 80 Personen 10 Gerichte zubereitet werden, ergibt dies pro Gericht die Menge für 8 Personen.
- Bei Einladungen in kleinerem Rahmen reicht es üblicherweise, wenn man das Rezept wie angegeben kocht, das sind in der Regel 4 Portionen. Bei Mini-Chäs-Chüechli ist es nett, so viele mitzubringen, dass jeder Gast mindestens eins bekommt.
- Ziel ist, dass jeder Gast von jedem Gericht etwas kosten kann und am Ende alle satt sind, ohne sich überessen zu haben.
- Bist du ein absoluter Kochmuffel? Mach mit der Gastgeberin ab, welche Getränke du stattdessen mitbringen könntest.
- Du brauchst nebst deinem Gericht nicht noch eine Flasche Wein für die Gastgeberin, den Gastgeber mitzubringen, das ist altmodisch. Das Gericht selbst ist das Geschenk!
Aktualisiert: 11. Oktober 2021
Diesen Artikel teilen